Neustadt Kreuzchen zu Hause liegt im Trend

Für die Auszählung der Stimmen suchen die Verwaltungen noch zahlreiche Wahlhelfer.
Für die Auszählung der Stimmen suchen die Verwaltungen noch zahlreiche Wahlhelfer.

Immer mehr Bürger wählen lieber per Brief als im Wahllokal. Die Verwaltungen in der Region gehen davon aus, dass sich diese Tendenz auch bei den Kommunalwahlen und der Europawahl am 26. Mai zeigen wird. Die Verbandsgemeinde Maikammer beispielsweise rechnet mit einem Anteil an Briefwählern von bis „annähernd 50 Prozent“.

Vom Ortsbeirat bis zum Europaparlament reicht die Palette der Gremien, deren Zusammensetzung am 26. Mai neu bestimmt wird. Viele Bürger wollen ihre Kreuzchen „lieber in Ruhe“ setzen, sagt Andreas Reuter, Büroleiter bei der Verbandsgemeinde Maikammer. Der frühestmögliche Ausgabetermin für Briefwahlunterlagen und Wahlscheinen ist der 23. April, der Tag nach Ostermontag. Die Wahlvorschläge „trudeln so langsam ein“, berichtet Reuter. Bis zum 8. April, 20 Uhr, haben Parteien und Wählergruppen noch Zeit, ihren Vorschlag einzureichen. Zwischen dem 9. und 11. April kommen dann die Wahlausschüsse zusammen, die über die Zulassung der eingereichten Vorschläge entscheiden. Wie viele Bürger exakt wählen dürfen, steht zurzeit noch nicht fest, weil die Wählerverzeichnisse erst Mitte April aufgestellt werden. An den Wahlen zum Orts- und Verbandsgemeinderat sowie zum Kreistag und an der Europawahl können auch Bürger aus anderen EU-Ländern teilnehmen. Die Auszählung der Stimmen ist vor allem für die Verbandsgemeinden ein Kraftakt. Dort werden die Urnenwahl zur Europawahl sowie die komplette Kommunalwahl (Ortsgemeinderat, Verbandsgemeinderat, Kreistag, Bezirkstag, Ortsvorsteherwahl) ausgezählt. Ausgegliedert ist lediglich die Briefwahl zur Europawahl, für die Kreishäuser zuständig sind. Im Einsatz sind überwiegend Mitarbeiter der Verwaltungen sowie ehrenamtliche Wahlhelfer, die die Parteien benennen. In Maikammer ist darüber hinaus erstmals ein Aufruf gestartet worden, um besonders jüngere Bürger anzusprechen“. Sie sollen vor allem bei der Auswertung der Wahl am Computer eingesetzt werden. „Die Resonanz war sehr positiv“, berichtet Reuter. Zu erleben, wie Demokratie vor Ort funktioniere, sei doch eine interessante Erfahrung. Die Verbandsgemeinde werde den Helfern eine Schulung anbieten. Insgesamt werden in Maikammer etwa 100 Helfer gebraucht, die Verbandsgemeinde Deidesheim plant mit 140, die Verbandsgemeinde Lambrecht mit 250. In den Kreishäusern sind rund 100 (Bad Dürkheim) beziehungsweise 143 (Südliche Weinstraße) Helfer im Einsatz. Über die Ergebnisse der Wahlen werden die Verwaltungen auf ihren Internetseiten informieren. Dort findet sich auch ein Link zum Portal des Landeswahlleiters, wo weitere Ergebnisse zu finden sind. In Lambrecht werden die Ergebnisse auch im Besprechungszimmer der Verwaltung für alle Interessierten präsentiert. Auch im Foyer der Kreisverwaltung Südliche Weinstraße werden am Wahlabend ab 18 Uhr alle verfügbaren Ergebnisse präsentiert. Bei der Wahl der Gremien wird damit gerechnet, dass die vorläufigen Ergebnisse erst am Montagnachmittag vorliegen. Aufgrund der Möglichkeit des Kumulierens („anhäufen“: ein Kandidat erhält mehrere Stimmen) und des Panaschierens („verteilen“: Stimmen werden an Kandidaten unterschiedlicher Parteien vergeben) dauert das Auszählen bei der Kommunalwahl länger als bei anderen Wahlen. Noch Fragen? Wer sich dafür interessiert, als Wahlhelfer bei der Auszählung mitzumachen, kann sich die jeweilige Verbandsgemeindeverwaltung wenden.

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