Neustadt Kommentar: Nachbessern

Vielleicht gut gemeint, auf jeden Fall aber schlecht gemacht: Die Kritik am Kita-Gesetzentwurf ist sofort nachvollziehbar.

Pfarrer Michael Janson ist über eine Sache glücklich: Seit einiger Zeit gibt es beim städtischen Jugendamt einen eigenen Sachbearbeiter für die freien Kita-Träger. Die Zusammenarbeit sei sehr gut, lobt er. Das könnte noch wichtiger werden, wenn das Kita-Zukunftsgesetz tatsächlich in seiner jetzigen Form inkrafttreten sollte. Gut zehn Jahre wurde daran in Mainz gearbeitet. Dazwischen waren die Standards zum Kindeswohl immer wieder auf anderem Weg verbessert worden. Wie beim Bund-Länder-Gipfel, Stichwort unter Dreijährige, oder Qualitätssicherungsinitiativen der Träger. Auf all das kann das Land Rheinland-Pfalz wirklich stolz sein, auch wenn die Kommunen letztlich zu viele Kosten allein stemmen mussten und müssen. Dass nun aber das sehnlich erwartete Gesetz aus Sicht der Praktiker hinter das Erreichte zurückfällt, ist ein Schlag ins Gesicht der Verantwortlichen vor Ort. Dass die Kritik am Gesetzentwurf durchaus berechtigt sein könnte, belegt schon allein die breite Front an Widerstand, obwohl mancher Punkt jeweils durch die eigene Brille gesehen wird. Was sicher gar nicht geht: Landesweit muss es einheitliche Vorgaben zur Kostenverteilung zwischen Kommunen und freien Trägern geben. Bleibt zu hoffen, dass Mainz nachbessert und nicht nach der ewigen Vorarbeit einfach nur den Sack zumachen will.

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