Neustadt Kommentar: Mehr geht nicht

Der Stadtrat Neustadt ist nicht der Versuchung erlegen, schmutzige

Wäsche zu waschen. Die politische Aufrechnung hat auch Zeit.

Deutlicher hätte das Signal an die Gerst Recycling GmbH gestern nicht ausfallen können. Geschlossen hat sich der Stadtrat hinter Oberbürgermeister Marc Weigel und die Kündigung des Pachtvertrags gestellt. Dass Weigel diese nun vollzieht und die Fraktionen auf seiner Seite sind, war zwar zu erwarten. Trotzdem war die Einigkeit in gewissem Sinn beeindruckend. Mehr geht nicht. Weigels Strategie der maximalen Transparenz hat ihre Wirkung gezeigt. Abzuwarten bleibt nun, wie sich Gerst verhält. Noch ist die Kündigung nicht auf dem formalen Weg, noch gibt es keine Fristen. Folglich müsste er das Abfallwirtschaftszentrum weiter offen halten, was auch vernünftig wäre, wenn das Unternehmen Interesse an einem geordneten Rückzug hat. Abzuwarten gilt darüber hinaus, was die fernere Zukunft bringt, vor allem mit Blick auf jene Kosten, die an der Stadt hängen bleiben werden. Aber auch mit Blick auf mögliche Verantwortlichkeiten jenseits von Gerst. Zumindest politisch dürfte da noch lange nicht das letzte Wort gesprochen sein.

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