Neustadt Kaiser und Könige

«Neustadt». Auch wenn der Neustadter Kleinkunstverein „Reblaus“ mit Harald Kargus seit Frühjahr einen neuen Vorsitzenden hat, für das Kinderprogramm, das ihr ganz besonders am Herzen liegt, zeichnet nach wie vor seine Vorgängerin Heidi Kling verantwortlich. Neun Veranstaltungen an fünf Spieltagen stehen im Oktober, November und Dezember auf dem Programm, wobei die fünf Aufführungen von „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ im Dezember als Schulveranstaltungen ausgelegt sind.

„Wir haben uns mit der Auswahl große Mühe gegeben, denn das Kinderprogramm ist uns genauso wichtig wie das für die Erwachsenen“, sagt Kling: „Die Kinder reagieren immer extrem positiv auf die Angebote.“ Los geht es am Mittwoch, 17. Oktober, für Kinder im Alter ab vier Jahren: Um 10 und um 15 Uhr zeigt das „Theater Geist“ aus Berlin das Stück „König Drosselbart“ als Mischung aus Schauspiel und Figurentheater. Inhaltlich geht’s um zwei große Prinzessinnen, die sich an eine dritte Prinzessin erinnern, die – ausgestattet mit Schloss, königlichem Vater und einer gehörigen Portion Hochmut – nicht erwachsen werden wollte. So macht sie sich auch über alle Heiratsbewerber lustig, die ihr ihr Vater offeriert, besonders über einen König, dessen Kinn ein wenig krumm gewachsen ist: Drosselbart. Bis sie trotzdem lernt zu lieben und fürsorglich zu sein wie eine richtige Königin, muss das Schicksal einige seltsame Umwege nehmen. „Annegret Geist ist eine tolle Schauspielerin, die uns schon bei ihrem ersten Auftritt im November 2015 unheimlich viel Spaß gemacht hat“, sagt Kling. „Der kleine König feiert Weihnachten“ heißt es dann am Donnerstag, 8. November, ebenfalls um 10 und 15 Uhr. Das „Theater Marotte“ aus Karlsruhe – ein Stammgast auf der „Reblaus“-Bühne – ist damit zwar recht früh dran, doch macht die Geschichte von Hedwig Munck dem Publikum ab drei Jahren sicher auch schon im November Spaß. Das Figurentheaterstück erzählt vom kleinen König, der es kaum erwarten kann, bis er das letzte Türchen des Adventskalenders öffnen darf. Doch vorher gibt es viel zu tun, und es passieren auch noch ein paar Missgeschicke. Für Kinder ab 5 Jahren sind schließlich die fünf Schulveranstaltungen geeignet, die am Mittwoch und Donnerstag, 5. und 6. Dezember, jeweils um 9 und 11 Uhr sowie am Freitag, 7. Dezember, um 10 Uhr über die „Katakombe“-Bühne gehen (im gedruckten Programm ist man bei den Wochentagen verrutscht): Das „Theater Herzeigen“ aus Tübingen feiert dabei seine „Reblaus“-Premiere mit dem gerade in diesem Jahr durch die Kino-Verfilmung wieder ins Bewusstsein gerückten Stück „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ nach dem gleichnamigen Buch von Michael Ende. In Lummerland, der geliebten Heimat von Lukas, dem Lokomotivführer, wird es allmählich eng: Jim Knopf, der als Baby in einem Paket auf die Insel kam, wächst nämlich heran, und so machen sich die beiden Freunde auf ihrer Lok Emma auf, um einen neuen Platz in der Welt zu finden. Auf ihrer abenteuerlichen Reise begegnen sie dem Kaiser von Mandala, dessen Tochter Li Si nach Kummerland verschleppt worden ist. Um sie aus der Drachenstadt zu befreien, müssen Lukas und Jim Vulkanlandschaften, gefährliche Schluchten und riesige Wüsten durchqueren. Und am Ende der Geschichte finden die beiden dann doch noch ein passendes Fleckchen Erde. Welcher Migrant würde sich das heute nicht wünschen? Noch Fragen? Alle Aufführungen finden auf der „Reblaus“-Bühne im Theater „Katakombe“ im Christlichen Jugenddorf, Sauterstraße 6, in Neustadt statt. Karten (5 Euro für die Schulveranstaltung, 4 Euro für Kita-Gruppen und Schulklassen, 5 Euro für die Nachmittagsveranstaltungen und Einzelpersonen) beim Media-Markt, in der Neustadter Bücherstube, bei der RHEINPFALZ sowie unter Tickethotline 0631/37016618 und www.reblaus-kleinkunst.de. Anmeldung für Gruppen und Infos für Lehrkräfte unter 06321/69633.

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