Neustadt „Kader von 60 Spielern oder mehr wäre gut“

Das Bankdrücken, auch bench press genannt, war eine Aufgabe für die potenziellen American-Football-Neulinge. Hier drückt Daniel
Das Bankdrücken, auch bench press genannt, war eine Aufgabe für die potenziellen American-Football-Neulinge. Hier drückt Daniel Peters aus Schifferstadt die Gewichte.

«Hassloch.» Try-out – American Football ausprobieren – stand bei den Haßloch 8-Balls auf dem Programm. Obwohl es bis zum Beginn der neuen Saison noch dauert, gilt wie für viele Sportarten: „Nach der Saison ist vor der Saison“. Gleichzeitig war es auch der Trainingsauftakt für die ab kommenden Frühjahr bis zum Sommer stattfindenden Spiele.

In die Haßlocher Pfalzhalle waren alle eingeladen, die Interesse daran haben, aktiv American Football zu spielen. Eine Sportart, die immer mehr an Attraktivität gewinnt. Mancher regionale Fußballverein könnte sich glücklich schätzen, rund 400 Zuschauer anzulocken, die man in der abgelaufenen Saison auf der Sportanlage des 1. FC 08 Haßloch bei fast allen Heimspielen gezählt hatte. Die 8-Balls haben die vergangene Spielrunde in der Oberliga Hessen/Rheinland-Pfalz/Saar auf dem vierten Tabellenplatz beendet, punktgleich mit den Hanau Hornets, die nach der Statistik einen Rang besser platziert waren. Und zum Erfolg haben auch einige Rookies (Neulinge) beigetragen. Bedingt durch das Spielsystem, benötigt man Spezialisten im Angriff (Offense), in der Abwehr (Defense) sowie einen oder mehrere gute Kicker. Ein recht großer Kader ist immer besser und auch notwendig. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass es in dieser körperbetonten Sportart immer wieder zu verletzungsbedingten Ausfällen kommt. „Ein Kader von 60 Spieler oder gar noch etwas mehr wäre schon gut“, meint Headcoach (Haupttrainer) Clemens Hans. Zu seiner großen Freude waren etwa 30 junge Männer gekommen, um erste Erfahrungen im American Football zu sammeln. Alle waren in die verschiedene Trainingsgruppen integriert. In mehreren Gruppen aufgeteilt, zogen die Männer von Station zu Station: Sie mussten Gewichte auf der Bank drücken, Sprints hinlegen und dabei auch mal die Laufrichtung abrupt wechseln, Koordinationsübungen absolvieren sowie das Ei werfen und fangen. „Die meisten kommen vom Handball oder Fußball“, stellt Clemens Hans fest. Marius Schmoll allerdings hat bislang Tennis gespielt. „Ich war regelmäßiger Besucher der Spiele der 8-Balls. Das hat mein Interesse geweckt. Ich will es mal probieren. Wenn es klappt, am liebsten in der Defense spielen“, meint er hoffnungsvoll. Marko Milisevic ist bisher dem Fußball nachgerannt. „In meiner Verwandtschaft hat bereits jemand American Football gespielt, und jetzt will ich es auch versuchen“, erzählt er und sieht sich auch eher in der Abwehr zu Hause. Noch ambitionierter ist Fabian zur Linden. Leichtathletik und Handball waren seine bisherigen Betätigungsfelder. Er ist großer Fan des American Footballs und schaut sich die meisten Spiele, die im Fernsehen aus den USA übertragen werden, an. Er sieht sich eher in der Offense. „Am liebsten möchte ich auf der Position des Quarterbacks spielen“, nennt er sein ehrgeiziges Ziel. Stamm-Spielgestalter Manuel Teichert sieht die künftige Konkurrenz auf seiner Position eher positiv und meint: „Es ist immer besser, wenn wir auf wichtigen Positionen mehrfach besetzt sind.“ Routiniers wie Tobias Baisch und Jens Nunheim werden in der kommenden Spielzeit als Spieler oder auch als Trainer aus beruflichen und privaten Gründen eine Auszeit nehmen. Als Fans werden sie die 8-Balls jedoch weiterhin unterstützen. Trainingszeiten sind dienstags in der Pfalzhalle und freitags auf dem Sportgelände des 1. FC 08 Haßloch.

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