Neustadt Haßloch: Schwebend in die Flitterwochen

Vor dem Start auf dem Segelfluggelände: Christiane und Rainer Weber mit dem Hubschrauberpiloten von „Heli Air“ (links).
Vor dem Start auf dem Segelfluggelände: Christiane und Rainer Weber mit dem Hubschrauberpiloten von »Heli Air« (links).

Nicht nur ihre Hochzeit, sondern auch den Weg in die Flitterwochen haben Christiane Mischon und Rainer Weber als Höhenflug geplant. Das am Samstag frisch getraute Paar flog zur Überraschung der Hochzeitsgäste mit einem Helikopter vom Gelände des Segelflugsportvereins nach Egelsbach bei Frankfurt. Nach einem Zwischenstopp mit Übernachtung ging es am Sonntag vom Flughafen weiter ans Ziel: auf die Malediven.

Die Hochzeitsgesellschaft von Christiane und Rainer Weber dürfte perplex gewesen sein, als die Feier am Samstagnachmittag von Rotorengeräusch unterbrochen wurde. Der Hubschrauber brachte allerdings keinen prominenten Hochzeitsgast zum Segelflugsportverein, wo das frisch verheiratete Ehepaar mit Familie und Freunden beim Sektempfang mit Catering die standesamtliche Trauung vom Vormittag feierte. Zur Überraschung fast aller Beteiligter hatten die Webers den Helikopter gebucht, um sich mit dem Flug für Zwei einen lang gehegten Wunsch zu erfüllen. Doch der Reihe nach. „Nachdem wir beschlossen hatten, jetzt zu heiraten, wollten wir auch den gemeinsamen Traum vom Hubschrauberflug wahr machen“, verriet die Braut schon vor der Trauung im RHEINPFALZ-Gespräch. Nach vielen gemeinsamen Urlaubsreisen sollte das ein Flug werden, wie das in Haßloch lebende Paar ihn noch nie erlebt hatte. Eingeweiht waren nur wenige: die Schwiegereltern und zwei mit dem Gepäck und beim Einsteigen in den Hubschrauber helfende „Butler“, wie Christiane Mischon, jetzt Weber, erzählte.

Hochzeitsgäste ahnungslos

Nachdem das Paar sich morgens vor dem Ersten Beigeordneten Tobias Meyer im Rathaus das Ja-Wort gegeben hatte, fuhr die Hochzeitsgesellschaft nichtsahnend zum Gelände des Segelflugsportvereins. Bei diesem hatten Christiane und Rainer Weber vorher heimlich angefragt, ob ihr Wunsch dort erfüllt werden könnte: „Der Helikopter brauchte einen geeigneten Ort zum Landen sowie Lande- und Starterlaubnis“, erzählt die Braut. Beim Haßlocher Verein sei man „erst überrascht, aber sofort einverstanden“ gewesen. Den Gästen sollte vorher nichts auffallen, da die Feier in einem Vereinsheim allein noch keinen Verdacht aufkeimen ließ. Einen Hubschrauber samt Piloten hatten die 51-jährige Büroangestellte und der 54-jährige Malermeister und Fachberater per Internetrecherche beim Luftfahrtdienstleister „Heli Air“ in Egelsbach gefunden. Der Verkehrslandeplatz befindet sich in der Nähe des Frankfurter Flughafens, von dem aus das Paar nach einer Taxifahrt und einer Übernachtung zwölf Stunden zum Nord-Malé-Atoll der Malediven fliegen wollte. Gesagt, getan. Und dass Plan B – bei schlechtem Wetter Autofahrt nach Frankfurt – doch nicht benötigt wurde, freut das Brautpaar natürlich sehr. Ihren großen Moment für die Ewigkeit hielten die Webers mittels „Fotoshooting“ fest. Ob man den Gästen ihre Überraschung später noch auf dem ein oder anderen Gruppenbild im Album ansehen kann, wird das Ehepaar dann nach der Hochzeitsreise selbst beurteilen können.

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