Neustadt Haßloch: Logistikzentrum mit bis zu 768 Lkw-Bewegungen täglich

Neue Zahlen hat der Investor geliefert, der im Haßlocher Industriegebiet Süd ein Logistikzentrum
errichten will. War bisher von maximal 640 Lkw-Bewegungen pro Tag die Rede, so gibt die Hillwood Development Company diese Anzahl nun mit bis zu 768 an. Laut Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld (CDU) kann diese enorme Verkehrsbelastung ein Grund sein, die Baugenehmigung zu versagen.

Noch keine Mieter bekannt



Auf einem 56.500 Quadratmeter großen Grundstück will der Investor aus Texas eine 240 Meter lange, 114 Meter breite und 13 Meter hohe Halle bauen. Wie viele und welche Mieter dort einziehen, ist noch nicht bekannt. Der Bauantrag ist noch nicht genehmigt und wird derzeit bei der Kreisverwaltung Bad Dürkheim bearbeitet. Grundsätzlich ist das Projekt nach Angaben des Kreises genehmigungsfähig, weil das Gebiet als Industriegebiet ausgewiesen ist und ein Bebauungsplan besteht. Allerdings stehen Stellungnahmen von einigen Fachbehörden noch aus.

Widerstand im Rat und bei Bürgern



In Haßloch hat das Projekt breiten Widerstand ausgelöst: Sowohl im Gemeinderat als auch in der Bevölkerung stößt das geplante Logistikzentrum vor allem wegen der hohen Verkehrsbelastung auf Ablehnung. 2161 Bürger, davon 1501 aus dem Kreis Bad Dürkheim, haben eine Online-Petition „Schützt Haßloch vor der Verkehrslawine“ unterzeichnet.

Nächtlicher Lkw-Verkehr hatte gefehlt



Die Anzahl von maximal 768 erwarteten Lkw-Bewegungen innerhalb von 24 Stunden habe Hillwood auf der Grundlage eigener Berechnungen genannt, sagte Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld auf Anfrage der RHEINPFALZ. Hinzu kämen nach Angaben des Investors bis zu 420 Pkw-Bewegungen (210 Fahrzeuge von Mitarbeitern: jeweils 90 Beschäftigte in der Früh- und Spätschicht sowie 30 nachts). Diese Zahlen habe der Investor anhand der Dimension des Logistikzentrums sowie der geplanten Auslastung errechnet. Die Differenz zu den zunächst genannten 640 Lkw-Bewegungen sei darauf zurückzuführen, dass die An- und Abfahrten in den Nachtstunden gefehlt hätten, sagte Ihlenfeld.

Investor muss Verkehrsgutachten vorlegen



Ob der Kreis eine Baugenehmigung erteilen könne, werde entscheidend davon abhängen, ob das Verkehrsnetz auf den Straßen ins Industriegebiet - vor allem die Westrandstraße, die Knotenpunkte, die Kreisel und die Einmündungen - einen solchen Lkw-Verkehr aufnehmen könnten, sagte Ihlenfeld. Der Investor sei aufgefordert worden, ein Verkehrsgutachten vorzulegen. Sollte die Kreisverwaltung zum Ergebnis kommen, dass das Straßennetz mit dem zusätzlichen Lkw-Verkehr überfordert wäre, könne das ein Grund sein, die Baugenehmigung nicht zu erteilen, sagte Ihlenfeld.

Bisher keine Antwort von Hillwood



Die RHEINPFALZ hat den Senior Vice President Europe von Hillwood, Peter Schuijlenburg, am 12. November um Beantwortung einer Reihe von Fragen zum Vorhaben gebeten, bis zum Donnerstagabend aber noch keine Antwort erhalten.



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