Neustadt Haßloch: Häkelkreationen "Amigurumis" in Ausstellung

Maria Eugenia Rey Delgado inmitten ihrer „Monster-Schar“.
Maria Eugenia Rey Delgado inmitten ihrer »Monster-Schar«.

Maria Eugenia Rey Delgado zeigt ihre japanisch inspirierten Häkelkreationen „Amigurumis“ in einer Ausstellung in der Gemeindebücherei Haßloch den gesamten Januar über. Die Technik hat sich die gebürtige Spanierin selbst beigebracht. Inspirationen holt sie sich unter anderem in Animationsfilmen wie „Shaun das Schaf“.

Im Januar zeigt Maria Eugenia Rey Delgado zahlreiche bunte „Amigurumi“-Figuren in der Gemeindebücherei. Neonfarbene Monster und Tiere, Gegenstände wie eine gehäkelte Tasse mit Teebeutel und andere eigene Kreationen folgen der japanischen Häkelkunst. Doch die Entwürfe denkt sich die 45-jährige Spanierin, die mit ihrer Familie in Haßloch lebt, mit viel Sinn fürs Detail fast alle selbst aus.

"Keine zwingende Aufgabe"

Ihre Söhne und ihr Mann bekommen oft neue Figuren geschenkt, und auch Weihnachtsgeschenke für Freunde und Bekannte sind in diesem Jahr wieder überhaupt kein Problem für Maria Eugenia Rey Delgado. Quasi ständig gehen Sonderwünsche und Ideen für neue „Amigurumi“ bei der gebürtigen Spanierin ein, die seit fast 20 Jahren in Deutschland lebt und an der Volkshochschule Haßloch seit 2012 ihre Muttersprache unterrichtet. Ursprünglich hat sie Betriebswirtschafts- und Volkswirtschaftslehre studiert. „Ich brauche einfach einen Ausgleich, wo ich mache, was mir gefällt, und dabei nicht denken muss“, erzählt die 45-Jährige lächelnd. Genau den habe sie, nachdem sie schon länger mit Acryl- und Aquarellfarben malt und gern filzt, seit fast drei Jahren bei „Amigurumi“ gefunden. Verkauft werden die bunten Monster und Gegenstände aus Häkelwolle allerdings nicht, denn „es muss mir noch Spaß machen und keine zwingende Aufgabe sein“, sagt die zweifache Mutter. Die Liebe zum Basteln und zur Handarbeit wurde ihr sozusagen schon in die Wiege gelegt, denn ihre Mutter hat in Spanien als Lehrerin gearbeitet und unter anderem Kunst unterrichtet. Auch daheim wurde gebastelt, erzählt Rey Delgado: „Sie zeigte uns was, und wir haben das dann gemacht.“

Inspirationen bei Animationsfilmen

Die eigentlichen „Amigurumi“-Regeln, nach denen die gehäkelten Kreaturen mit zehn bis zwölf Zentimetern Höhe eher klein sind, sieht Rey Delgado nicht so eng. Das Multitalent setzt den Schwerpunkt anders: „Ob Wolle oder Filz, ob klein oder mal etwas größer, die Figuren müssen mir einfach gefallen und sie sind meistens für Kinder gedacht. Das ist für mich dann Amigurumi.“ Kein Wunder, dass sich bei der fleißigen Sprachlehrerin inzwischen eine bunte Horde angesammelt hat. Ab und zu holt sie sich Inspiration wie bei „Shaun das Schaf“ oder dem einäugigen „Mike“ aus dem Animationsfilm „Monster AG“. Auch nach einer Kinderzeichnung, die sie durch viele winzige Details beeindruckt hat, entstand ein unverkäufliches Monster. Die meisten Kreationen entspringen rein Rey Delgados Fantasie: „Ich kaufe zwar viele Bücher zum Thema, aber ich mache nur, was ich möchte.“ Schon das Nähen auf der Maschine hat sich Rey Delgado selbst beigebracht, und auch beim Häkeln ist sie Autodidaktin. Um schöne dreidimensionale Figuren zu erhalten, hat sie sich von ganz kleinen Kugeln und Pilzen über „Anti-Stress-Bälle“ zu den großen Tieren vorgearbeitet.

Weiche Babywolle und Sicherheitsaugen

Einige „Amigurumi“ ziehen besonders viel Aufmerksamkeit auf sich. Dazu zählen natürlich die vielen Monster, teils in sehr knalligen Neonfarben, für die Rey Delgado eine erklärte Schwäche hat. Stolz ist sie zudem auf eine Ballerina-Maus, die sie „aus ganz weicher Babywolle“ feinmaschig gehäkelt hat. Wenn sie mal für ein Kleinkind etwas anfertigt, achtet sie darauf, die Augen dreidimensional zu häkeln und stabil zu vernähen: „Selbst die Sicherheitsaugen, die es aus Kunststoff gibt und die sehr fest zusammengeklickt werden, reichen mir da nicht aus.“ Das gelte ebenfalls für hochwertige Füllwolle, die sie extra kaufe. Bevor doch das ein oder andere Geschöpf „auszieht“, weil sie es verschenkt, fotografiert die Künstlerin es vorher für ihre Bilderdatenbank. Hunderte Fotos sind dort schon gespeichert.


Info —„Die Welt des Amigurumis“ von Maria Eugenia Rey Delgado ist den gesamten Januar über in der Gemeindebücherei Haßloch am Rathausplatz (zu den regulären Öffnungszeiten) zu sehen. Der Eintritt ist frei. —Im Zeitraum von 8. bis 25. Januar ist die Künstlerin immer dienstags zwischen 12 und 14 Uhr sowie freitags von 15.45 bis 17.45 Uhr selbst vor Ort und zeigt in der Leseecke im Erdgeschoss Kindern und Erwachsenen, wie man Amigurumis häkelt.

Die phantasievollen Entwürfe stammen von der Künstlerin selbst.
Die phantasievollen Entwürfe stammen von der Künstlerin selbst.
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