Neustadt Haßloch: Ausgewilderter Uhu schon wieder verletzt

Kaum geheilt, zog der Uhu aus dem Haardter Steinbruch sich erneut Verletzungen zu.
Kaum geheilt, zog der Uhu aus dem Haardter Steinbruch sich erneut Verletzungen zu. Foto: FREI/HEBER

Er scheint wirklich ein kleiner Pechvogel zu sein, der Uhu aus dem Haardter Steinbruch, der im Sommer verletzt in die Greifvogelstation in Haßloch gebracht worden war. Es hat ihn schon wieder gebeutelt. Gerade mal drei, vier Wochen war er wieder ausgewildert, als er sich erneut böse Verletzungen zuzog.

Zumindest hatte er auch dieses Mal wieder das Glück, rechtzeitig gefunden zu werden. Einer Neustadterin, in deren Garten er am Boden saß, fiel auf, dass er sich kaum bewegte. Und sie informierte umgehend Maik Heublein, den Leiter der Greifvogelstation.

Am Ring erkannt

Dieser erkannte seinen früheren Patienten sofort wieder. Schließlich trug er einen Ring der Vogelstation. Doch auch der Uhu wusste offenbar, wen er vor sich hatte. „Er guckte mich an, als wolle er sagen: Endlich kommst du“, erzählt Heublein.

Jetzt ist der Uhu also wieder in Haßloch. Und verputzt Tauben, die ihm Heublein serviert. Was genau passiert ist, weiß natürlich niemand genau. Jedenfalls waren an beiden Flügeln die langen Schwungfedern abgebrochen. Die Stümpfe mussten ihm unter Narkose herausgezogen werden, damit sie schneller wieder nachwachsen.

Vielleicht Streit um Uhu-Frau

Möglicherweise war der Uhu von einem Hund oder einem Fuchs überrascht worden, während er irgendwo auf dem Boden saß, sagt Heublein. Oder er hat Ärger mit einem anderen Uhu bekommen. Die Sache ist nämlich die, dass der Pechvogel-Uhu im Haardter Steinbruch eine Partnerin hat. Oder hatte, auch das weiß man nicht so genau. Eine Erklärung für die erneute Verletzung könnte nämlich auch sein, dass die Uhu-Frau sich in Abwesenheit ihres Partners anderweitig umgeschaut hat. Sollte in nächster Zeit im Haardter Steinbruch ein Uhu-Pärchen gesichtet werden, spricht viel dafür, dass es da ein Streit unter Uhu-Männern gegeben hat. Für unseren Pechvogel-Uhu würde das bedeuten, dass ein neues Plätzchen für ihn gefunden werden müsste. Um eine neue Partnerin muss er sich allerdings dann selbst kümmern.

Noch aber ist es ohnehin nicht so weit. Denn der Vogel muss erst einmal genesen. Heublein rechnet damit, dass es vorneweg bis zum Frühjahr dauert, bis seine Federn wieder nachgewachsen sind, und er wieder fliegen kann.

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