Neustadt Haßloch: „Abendbegehung“ im Bereich des Bahnhofs

Für manche Bürger unangenehm: die lange Rampe am Bahnhof.
Für manche Bürger unangenehm: die lange Rampe am Bahnhof. Foto: mehn

Fühlen sich die Bürger abends in Haßloch sicher? Werden manche Orte in der Gemeinde als Gefahrenstellen wahrgenommen? Um diese Fragen dreht sich die erste „Abendbegehung“ mit Ordnungsamt und Polizei am 30. Januar.

Im November 2019 hatte der Erste Beigeordnete Tobias Meyer (CDU) angekündigt, an neuralgischen Punkten „Abendbegehungen“ mit Vertretern der Polizeiinspektion und des Ordnungsamts zu veranstalten, an denen auch interessierte Bürger teilnehmen können. Der erste Termin steht jetzt fest: Am Donnerstag, 30. Januar, wird der Bereich um den Haßlocher Bahnhof in Augenschein genommen. Alle Bürger sind dazu eingeladen, bei einem Rundgang über ihr persönliches Sicherheitsempfinden zu berichten, wenn sie sich am Bahnhof aufhalten. Ebenso bitten Ordnungsamt und Polizei die Teilnehmer darum, auf mögliche Gefahrenstellen in diesem Bereich aufmerksam zu machen. Auch Lob und Kritik im Blick auf Sicherheitsmaßnahmen sollen geäußert werden.

Videoüberwachung: Bemühungen ohne Erfolg

Hintergrund der Idee, bei „Abendbegehungen“ zusammen mit Bürgern herauszufinden, wie es um das Sicherheitsgefühl an markanten Punkten in Haßloch bestellt ist, sind die gescheiterten Bemühungen um eine Videoüberwachung im Bahnhofsbereich und am Rathausplatz. Eine entsprechende Petition der CDU „Für ein sicheres Haßloch“ hatten 2019 knapp 800 Bürger unterschrieben. Innenminister Roger Lewenz, dem die CDU die Unterschriften übergeben hatte, räumte dem Anliegen keine große Chancen ein. Auch die Polizei hatte keine auffällige Kriminalitätsentwicklung in Haßloch gesehen, die eine Videoüberwachung rechtfertigen würde. Der Pressesprecher der Gemeindeverwaltung, Marcel Roßmann, sagte auf Anfrage, das sei auch heute noch der „Status quo“.

Zwei „Abendbegehungen“ sind in diesem Jahr zunächst geplant. Die erste am 30. Januar wird sich auf den Bereich des Bahnhofs konzentrieren, die zweite Tour am 10. März wird den Bereich des Rathausplatzes in den Fokus nehmen. Laut Roßmann können je nach Resonanz auf die ersten beiden Termine solche Begehungen künftig regelmäßig oder auch in anderen Bereichen Haßlochs stattfinden. Die Dauer der einzelnen Begehungen hängt von der Beteiligung sowie von den Gesprächen zwischen Bürgern, Polizei und Verwaltung ab.

Mit den Abendbegehungen will die Verwaltung interessierten Bürgern die Möglichkeit zum Dialog geben. Möglicherweise könnten daraus auch Ideen für weitere flankierende Maßnahmen zur Erhöhung des Sicherheitsempfindens entstehen, beispielsweise Dunkelstellen besser zu beleuchten, so Ordnungsdezernent Meyer.

Anregungen der Bürger werden ausgewertet

Alle Anregungen der beiden Veranstaltungen sollen gesammelt und im Nachgang ausgewertet werden. Auch im Kriminalpräventiven Rat sollen die Ergebnisse der Begehungen Thema sein. Dieses Gremium, das aus dem Ordnungsdezernenten sowie Vertretern der Ordnungsbehörde und der Polizeiinspektion besteht, tagt einmal im Quartal und hat darüber hinaus einmal im Jahr eine öffentliche Veranstaltung mit einem Schwerpunktthema.

Die erste Begehung am Donnerstag, 30. Januar, beginnt um 18 Uhr. Treffpunkt ist an der Polizeiinspektion Haßloch in der Meckenheimer Straße 10. Neben dem Ersten Beigeordneten Tobias Meyer werden Fachbereichsleiterin Christine Behret (Abteilung Bürgerdienste der Verwaltung) sowie der Leiter der Haßlocher Polizeiinspektion, Wolfgang Brunke, an der Begehung teilnehmen.

Eine Anmeldung für die Teilnahme an der Begehung ist nicht zwingend erforderlich, aber zwecks besserer Planbarkeit wünschenswert. Auch für die Meldung von Fragen oder Anliegen, die im Rahmen der Abendbegehung angesprochen werden sollen, ist die Verwaltung dankbar. Ansprechpartnerin ist Christine Behret, Telefon 06324/935-256, christine.behret@hassloch.de.

Die zweite Begehung am Dienstag, 10. März, beginnt ebenfalls um 18 Uhr. Treffpunkt ist am Eingang des Rathauses. Auch hier sind eine vorherige Anmeldung sowie das Einreichen von Fragen oder Anliegen für die Planung hilfreich, aber nicht zwingend erforderlich.

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