Neustadt Großes Lebenswerk

Norbert Nitsche, SPD-Kommunalpolitiker und Vorsitzender des 1. Judo-, Jiu-Jitsu- und Karateclubs, ist im Alter von 68 Jahren verstorben. Auch der Partnerschaft mit Wolczyn galt sein besonderes Engagement.

Norbert Nitsche, 1950 im Allgäu geboren, gehörte von 1979 bis 1988 und von 1999 bis 2004 dem Gemeinderat an. Seine ausgleichende Art und sein Sachverstand waren seine Markenzeichen. Er arbeitete im Haupt-, im Werks- und im Rechnungsprüfungsausschuss mit. Die SPD-Fraktion leitete er von 1979 bis 1988 und stellvertretend von 1999 bis 2004. Auch im Kreistag war Nitsche als SPD-Vertreter tätig. Beim SPD-Unterbezirk Neustadt-Speyer war der Diplom-Betriebswirt als Geschäftsführer tätig. Nitsche trat er bereits mit neun Jahren in den 1. JJJKC ein und war seit über 40 Jahren Vorsitzender des Vereins. Viele Jahre leitete Nitsche die Abteilung Judo, trainierte Kinder und Jugendliche, war Mitglied im Judo-Verband Pfalz, wo er die Goldene Ehrennadel erhielt. Sportliche Erfolge erzielte er als Pfalzmeister (1965) und 3. Pfalzmeister (1968), die aktive Mannschaft stieg 1976 in die Landesliga auf. Der Verein richtete die Deutschen Jugendmeisterschaften aus. Nitsche war maßgeblich daran beteiligt, dass der Verein von der Gemeinde ein eigenes Gelände erhielt, auf dem ein Trainingsstudio mit Vereinsheim gebaut wurde. Seit 1973 pflegt der 1. JJJKC eine Freundschaft mit einem Verein in Viroflay. Dort wurde Nitsche 1986 sogar zum Ehrenbürger ernannt. Die gelebte Freundschaft in Europa lag ihm besonders am Herzen. „Friede in Europa und Völkerverständigung, das sind seine Themen“, so Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld 2017, als er Nitsche für dessen vielfältiges Engagement die Ehrennadel des Landes überreichte. Seit 2000 war Nitsche Mitglied im Partnerschaftsbeirat und von 2001 bis 2014 Leiter des Arbeitskreises Wolczyn. Nitsche ist es mit zu verdanken, dass Haßloch eine lebendige Partnerschaft mit Wolczyn aufbauen konnte. 2003 erhielt er den Isander-Preis der Stadt Wolczyn und 2010 die Ehrenmedaille. 2015 wurde ihm die Verdienstmedaille des polnischen Staates verliehen. Er organisierte zahlreiche Begegnungen von Jugendlichen aus Haßloch und Wolczyn. 1992 war Nitsche Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft der Haßlocher Sportvereine. Die Gemeinde zeichnete ihn mit der Sportehrennadel aus. 2012 erhielt er die Haßlocher Verdienstmedaille in Silber. In zahlreichen Vereinen war Nitsche aktiv. Mit der Reservistenkameradschaft Ordenswald baute er eine enge Freundschaft zur Reservistenkameradschaft Oppeln in Polen auf. Mitte der 1990er verlagerte er auch einen Teil seines Lebens nach Polen: Mit seiner zweiten Frau Bozena baute er bei Zakopane eine kleine Familienpension. Die Beerdigung findet am Freitag, 28. September, um 12 Uhr (Friedhof noch nicht bekannt) statt.

x