Neustadt Geburtstagsfest mit gesungener Geschichte

Viel Musik statt langer Reden: das gelungene Jubiläumskonzert in der Stadthalle.
Viel Musik statt langer Reden: das gelungene Jubiläumskonzert in der Stadthalle.

«Deidesheim.» Hervorragend besucht und mit viel Beifall bedacht war am Samstagabend in der Stadthalle das erste von drei Konzerten zum 150-jährigen Bestehen des Kirchenchors St. Ulrich. Statt langer Reden stand „Ein bunter Strauß voller Melodien“ auf dem Programm. Den überreichten neben der Kolpingskapelle Deidesheim Kirchenchöre und Ensembles der Nachbargemeinden.

Die Sängerinnen und Sänger der Chorgemeinschaft Deidesheim-Ruppertsberg, zu der der Chor seit fünf Jahren gehört, eröffneten unter der bewährten Leitung von Marie-Luise Birkhofer die musikalischen Feierlichkeiten selbst mit einem gesungenen „Hoch die Gläser“, um gleich darauf die Bühne der Kolpingkapelle unter ihrem neuen Leiter Sebastian Lastein zu überlassen. Dieser hatte feierliche Klänge ausgesucht, sorgte nach der Pause aber auch mit einem Abba-Medley und südamerikanischen Rhythmen für Stimmung. Auch Stadtbürgermeister Manfred Dörr räumt der Musik den Vorrang ein. Er erinnert in kurzen Worten an weltbewegende Ereignisse vor 150 Jahren: Auf Teneriffa fällt ein Drachenbaum um, in Wien wird ein Raubmörder gehenkt, Japan von einem Erdbeben erschüttert – „und in Deidesheim wird der katholische Kirchenchor St. Ulrich gegründet. Er bereichert seitdem das gesellschaftliche und kulturelle Leben der Stadt.“ Davon weiß der Kirchenchor St. Aegidius aus Meckenheim unter der Leitung von Dietrich Kopp ein Lied zu singen. Zur Melodie von „Hark now hear the angels sing“ besingt der kleine, aber sehr gut geschulte Chor originell und mit viel Humor den Kirchenchor, seine Reisen, das Dazukommen der Ruppertsberger vor fünf Jahren und die 20-jährige Leitung durch Marie-Luise Birkhofer. Dafür gibt es ebenso viel Applaus wie für die zuvor dargebotenen Madrigale, darunter eines zum Lob der Musik von 1582. Die Moderatorinnen Monika Lauterbach und Maria Schalk, Erste und Zweite Vorsitzende der Chorgemeinschaft, ergänzen die gesungene Geschichte. Sie erinnern an eine Wallfahrt nach Rom 1989 mit Besuch bei Papst Johannes II. und die Reisen zum Salzburger Adventssingen, aber auch an die Werke, die der in Deidesheim lebende Komponist Nors S. Josephson für den Chor geschrieben hat und an die vielen Projekte, mit denen Birkhofer den inzwischen 50-köpfigen Chor erhalten und erweitert hat, den sie „mit herzlicher Art und manchmal strenger Hand“ erfolgreich leitet. Dazu gratuliert auch die Chorgemeinschaft Forst-Wachenheim, dirigiert von Stephan Rahn. Sie hat neben einem Beitrag für den Kauf von Noten ein schwungvolles Potpourri von Volksliedern aus der Feder von Willi Trapp mitgebracht und singt, dass „alle Brünnlein fließen“, aber auch die traurige Ballade von den Königskindern. Ihnen folgt mit viel Lob auf die Pfalz das Männerquartett „Cantus Palatinus“, bestehend aus dem Leiter Thomas Herberich sowie Ingo Wackenhut, Thomas Jakobs und Emmerich Pilz. Zu wahren Beifallsstürmen reißen die munteren Sänger mit ihren vollen Stimmen das Publikum mit dem in Szene gesetzten Lied über „drei lust’ge Gesellen“ bei der Weinprobe hin. Gemeinsam mit der ausdrucksstarken 12-köpfigen Frauenschola St. Ulrich, einem der Projekte Birkhofers, das an diesem Abend Evergreens singt, schwärmt das Quartett wenig später charmant von „Wochenend und Sonnenschein“, bevor die Chorgemeinschaft Deidesheim-Ruppertsberg mit Marie-Luise Birkhofer am Klavier und der Meckenheimerin Carola Paulus am Dirigentenpult den Abend mit Melodien von Johann Strauß und Johannes Brahms ausklingen lässt.

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