Neustadt „Es ist gar nicht kalt“

Einige junge Besucher testeten gleich mal die neue Boulderwand.
Einige junge Besucher testeten gleich mal die neue Boulderwand.

„Hip hop, Schwimmbad ist top“, sangen die Jungen und Mädchen der Mußbacher Grundschule bei der Eröffnungs- und Geburtstagsfeier des Mußbacher Schwimmbads am Samstag. Der Meinung waren auch die zahlreichen Gäste. Obwohl eigentlich kein Badewetter war, gingen vor allem Kinder und Jugendliche ins Wasser.

„Selbstverständlich dürft ihr ins Wasser“, sagte Jürgen Abel, Vorsitzender der Fördergemeinschaft Mußbacher Schwimmbad, kurz vor 14 Uhr. Sehr zur Freude von zahlreichen Kindern und Jugendlichen, die blitzschnell Badekleidung anhatten und im Wasser waren. Einige der Jüngsten hatten vorher schon ein bisschen im Kinderbecken geplanscht. So auch Ben und Matteo, beide fünf Jahre alt. „Es ist gar nicht kalt“, versicherten die Knirpse. Die vor 25 Jahren gegründete Fördergemeinschaft habe nicht nur die Technik im Bad auf Vordermann gebracht, sondern immer auch in Infrastruktur und Spielmöglichkeiten investiert, sagte Abel. Neueste Errungenschaft ist eine sogenannte Boulderwand, die am Samstag eingeweiht wurde. „Das ist eine Kletterwand, bei der man nicht in die Höhe, sondern in die Breite klettert“, erklärte Abel. Die Idee hatte Christian Fecht. Sein verstorbener Vater Helmut Fecht war einer der Initiatoren zur Gründung der Fördergemeinschaft gewesen und sein Großvater einer der Männer, die das Schwimmbad 1936 und 1937 gebaut hatten. Finanziert wurde die Wand überwiegend aus Spenden. „Männer an die Wand“ – nach diesem Kommando von Abel zeigten die zwölfjährigen Maximilian und Johannes Walker, der elfjährige Sebastian König sowie die zehnjährigen Christian Braun und Jonas Balser, was man an der Boulderwand so alles machen kann. Abel bedankte sich bei der Stadtverwaltung, die kurzfristig Fallschutzmatten zur Verfügung gestellt hatte, nachdem es mit der Firma, die diese liefern sollte, Probleme gegeben hatte. Ein Geburtstagskind darf Wünsche äußern. Abel tat dies im Namen der Fördergemeinschaft: „Nehmt ein wenig mehr wahr, dass es uns gibt.“ In früheren Jahren habe jeder Besucher gewusst, dass es Ehrenamtliche sind, die das Bad erhalten und betreiben. „Inzwischen fällt es niemand mehr auf“, bedauerte Abel. Nicht nur, dass die Arbeit nicht anerkannt werde, es werde wegen Kleinigkeiten kritisiert und gemault. Darunter hätten besonders die Kassenfrauen zu leiden. Zudem komme es immer wieder vor, dass Besucher ihren Hausmüll im Bad abladen. Und noch einen Wunsch hat das Geburtstagskind: „Wir brauchen dringend weitere Ehrenamtliche“, so Abel. Viele der Helfer aus den Anfangsjahren seien inzwischen verstorben oder aus Alters- und Gesundheitsgründen nicht mehr einsatzfähig. Trotz einiger Probleme mache die Arbeit Spaß, versicherte Abel. Das Engagement der Fördergemeinschaft sei „unbezahlbar“, betonte Oberbürgermeister Marc Weigel. Nur dank des großen Einsatzes und der „großen Leistungsbereitschaft“ der drei Bad-Fördervereine – neben Mußbach in Hambach und Duttweiler – gebe es in Neustadt vier Schwimmbäder. Die Besucher, denen es zum Schwimmen zu kalt war, saßen auf dem Rasen in der Sonne, ließen sich selbstgebackenen Kuchen von Frauen der Fördergemeinschaft schmecken und schauten Darbietungen zu, etwa der Mußbacher Kindertrachtengruppe oder der Kindergruppe der Rock’n’Roll-Clubs Neustadt. Kinder nahmen Hüpfburg und Spielgeräte in Beschlag. An Ständen konnte beispielsweise an einem Glücksrad gedreht oder bei der Kindertagesstätte Mußbach gebastelt werden.

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