Neustadt Erste Pläne bis Anfang 2019

Fast 30 Jahre alt: der Haßlocher Badepark.
Fast 30 Jahre alt: der Haßlocher Badepark.

Die Unternehmensberatung Altenburg hatte im Juni 2017 drei Varianten für die Zukunft des Badeparks vorgelegt und eine Modernisierung empfohlen (wir berichteten). Im Wesentlichen enthält diese Variante den Abriss der Hauptbadehalle und des Dampfbadpavillons. An deren Standort sollen ein 25-Meter-Schwimmerbecken, ein Multifunktionsbecken mit Hubboden sowie ein Dampfbad gebaut werden. Auch sieht das Konzept im Außenbereich eine Wasserfläche mit Angeboten für den Nachwuchs und im Innenbereich eine weitere Wasserfläche mit Attraktionen für Kinder vor. Zum Konzept gehören Änderungen bei Öffnungszeiten und Preisen sowie ein Ausbau des Kursangebots. Die Kosten bezifferte Altenburg auf rund 8,5 Millionen Euro, wies aber darauf hin, dass diese Summe nicht belastbar sei: Konkrete Kosten könne nur ein Architekt nennen. Im September 2017 hatte der Gemeinderat entschieden, dass der Badepark erhalten und auf der Basis des Strategiekonzepts von Altenburg modernisiert werden soll. Das entspricht auch dem Ergebnis des Bürgervotums vom Juli 2016. Projektsteuerer und Architekten erfahren bei Bädersanierungen Im Gespräch mit der RHEINPFALZ erläuterten gestern Bürgermeister Lothar Lorch (CDU) und der Geschäftsführer der Gemeindewerke GmbH, Tobias Brandt, was sich seitdem in Sachen Badepark getan hat. Bei der europaweiten Ausschreibung sei mit der Firma Constrata (Bielefeld/Dortmund) ein erfahrener Projektsteuerer gefunden worden, so Brandt. Bundesweit habe das Unternehmen neben Neubauten viele Badsanierungen betreut, vom Stadionbad in Köln bis zum Alldomare in Stadtallendorf. Die Entwurfsplanung mit Raumprogramm und Kosten werde das Architekturbüro Bremer und Bremer (Wetzlar) voraussichtlich Anfang 2019 vorlegen. Eine Entwurfsplanung erstellen Architekten, Ingenieure und Fachplaner mit dem Ziel eines stimmigen und realisierbaren Planungskonzepts. Sie ist Voraussetzung für die anschließende Genehmigungsplanung. Bremer und Bremer empfehle sich mit einer Referenzliste, auf der unter anderem das Alldomare in Stadtallendorf und die Albthermen in Bad Urach stehen. Ebenfalls viele Erfahrungen vorweisen könne das Ingenieurbüro Luces (Pulheim), das unter anderem beim Umbau und der Sanierung des Hallenbads Rheindahlen/Mönchengladbach und des Freibads Essen-Dellwig tätig war. Luces soll für die technische Gebäudeausrüstung wie Badewassertechnik und Wärmeversorgung zuständig sein. Daneben müssten Gutachten (Boden, Schadstoff, Beton) erstellt werden, um die vorhandene Substanz zu bewerten. Nicht nur Baufirmen seien derzeit ausgelastet und für Aufträge „schwer zu bekommen“: Bei Architekten und Fachfirmen sei dies momentan auch nicht einfach, so Lorch. Dennoch seien bei den Ausschreibungen erfahrene Experten gefunden worden. Hoffnung auf Zuschuss aus Sonderprogramm des Bundes Noch im Oktober sei die Entscheidung zu erwarten, ob die Gemeinde für das Badepark-Projekt einen Zuschuss aus dem Sonderprogramm des Bundes zur „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ bekommt, so Lorch. Bis zu 45 Prozent der zuschussfähigen Kosten könnten vom Bund übernommen werden; Einzelmaßnahmen würden mit einer bis vier Millionen Euro gefördert. „Wir hoffen, dass wir zum Zug kommen werden“, so der Bürgermeister. Im Kreissportstättenförderplan 2019/20 soll das Badepark-Projekt laut Lorch von Platz 5 (2017) auf Platz 1 vorrücken. Für Lorch gibt es keine Alternative dazu, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen, um das Bad attraktiver zu machen – unabhängig davon, ob und in welcher Höhe aus welchem Topf Zuschüsse kommen. Der Badepark wird zwar von den Gemeindewerken betrieben, die Gemeinde übernimmt jedoch den finanziellen Verlust: 2017 insgesamt 1,46 Millionen Euro. Fokus auf junge Familien, Sport, Senioren und Kurse Die Unternehmensberatung Altenburg habe empfohlen, sich künftig auf vier Gruppen zu konzentrieren, so Brandt: junge Familien, Sport, Senioren und Kurse. Dementsprechend soll der Innenbereich verändert werden: Wie von vielen Besuchern gewünscht, sollen „Spielen“ und „Schwimmen“ getrennt werden. Mit nur einem Becken innen gebe es immer wieder Kollisionen. Der neue Badepark soll im Innenbereich zwei Wasserflächen haben: ein 25 Meter langes Sportbecken mit vier Bahnen sowie ein Multifunktionsbecken mit Hubboden in der Größe von zehn mal zwölf Metern. Kinderbereiche werde es innen und außen geben, außerdem einen Dampfbereich für 15 bis 20 Personen. Notwendig sei es dazu, die bestehende Schwimmhalle abzureißen: Der neue Innenbereich erfordere eine andere Architektur, so Brandt. Bis auf eine Neugestaltung des Kinderbereichs seien außen keine Veränderungen erforderlich. Das parkähnliche Gelände soll so erhalten bleiben. Unberührt bleiben werde der Saunabereich. Altenburg habe darauf hingewiesen, dass wegen des großen Wettbewerbs in der Region mit kommunalen Saunen keine Gewinne erwirtschaftet werden könnten und davon abgeraten, hier zu investieren. Für Lorch liegt die Chance des Badeparks künftig darin, sich auf die Zielgruppen zu konzentrieren und das Angebot darauf abzustimmen. Auch Brandt betont, „wir müssen nicht jedem Trend nachlaufen“. Wegen der generellen Entwicklung im Bäderbereich und den Anforderungen der Besucher habe man den Fokus auf die genannten vier Gruppen gelegt. „Dieses Konzept sollte nicht verwässert werden“, so Brandt. Abgesehen von den regelmäßigen Revisionsarbeiten seien derzeit keine Sanierungsmaßnahmen nötig. Der Technikkeller „sieht vernünftig aus“. Brandt und Lorch wollen sich auf kein Datum festlegen, wann im modernisierten Badepark geschwommen werden kann. Lorch hält es für möglich, dass ein Beschluss über die Entwurfsplanung, die zuvor dem Runden Tisch Badepark vorgestellt werden soll, im ersten Quartal 2019 im Rat und Werke-Aufsichtsrat fallen kann. Wann und wie lange umgebaut wird und ob der Badbetrieb parallel weiterlaufen wird, könne man heute noch nicht sagen.

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