Neustadt Erfrischende Hofberichterstattung

Liselotte von der Pfalz (Christel Schienagel-Delb) mit dem Trio „Laut(r)er Barock“ mit Werner Fuhrmann, Helmut Emrich und Eckhar
Liselotte von der Pfalz (Christel Schienagel-Delb) mit dem Trio »Laut(r)er Barock« mit Werner Fuhrmann, Helmut Emrich und Eckhard Fest.

Sie sind nicht neu, aber immer wieder erfrischend: die Berichte der Liselotte von der Pfalz vom Hofleben in Versailles. Am Mittwoch gab es in der Reihe der „Pälzer Owende“ in „Baums kleines Weincafé“ in Gimmeldingen eine Wiederbegegnung.

«Neustadt-Gimmeldingen.»Gerd Becht selbst, der Initiator der Reihe, hatte die Texte zusammengestellt und trug zusammen mit einigen anderen vor. Christel Schienagel-Delb aus Kerzenheim schlüpfte in die Rolle der Kurfürstentochter und plauderte natürlich ebenfalls aus dem Nähkästchen. „Ludwig war ein Vielfresser“, berichtete sie zum Beispiel dem Publikum, wobei der Sonnenkönig an der Tafel aber auf einem sogenannten „Kackstuhl“ saß, um sich jederzeit erleichtern zu können, was zum Aroma beitrug, Die Zuhörer amüsierten sich sichtbar über die vielen köstlichen Anekdötchen, nicht wie seinerzeit der König nur hinter einem Spitzentüchlein vorm Mund, wenn Madame Liselotte wieder in deftigen Worten, die sie von Bauernburschen aus ihrer Heimat Churpfalz aufgeschnappt hatte, höfische Konversation der etwas anderer Art pflegte. Darüber hinaus bot der Abend viele interessante historische Details, etwa zum Reglement bei Tisch in der Barockzeit. Aber auch Liselottes kurpfälzische Leibspeisen waren ein Thema, so ihre morgendliche Biersuppe, von der man sogar das Rezept mitnehmen konnte. Für stimmungsvolle Musik sorgte das Trio „Laut(r)er Barock“ aus Kaiserslautern mit Werner Fuhrmann (Flöte), Helmut Emrich (Cembalo) und Eckhard Fest (Cello).

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