Neustadt Einst „Fahrlehrer“ von Nico Rosberg

Kimmo Liimatainen kümmert sich im Neustadter Team Rosberg um das GT-Masters-Projekt.
Kimmo Liimatainen kümmert sich im Neustadter Team Rosberg um das GT-Masters-Projekt.

«Neustadt.»Was wäre wenn? Kimmo Liimatainen mag sich nicht mehr damit beschäftigen, was anders gelaufen wäre, hätte er im Jahr 2000 die Formel-BMW-Meisterschaft gewonnen. In der letzten Kurve hat er den Titel weggeworfen. „Es wäre die erste Meisterschaft für das Team Rosberg gewesen“, sagt Liimatainen. „Die Teammitglieder waren sauer, ich auch.“

Seiner Karriere im Neustadter Team hat der Ausritt nicht nachhaltig geschadet. Schon seit einigen Jahren ist er als Teammanager die rechte Hand von Chef Arno Zensen. Als der Ende 2016 gemeinsam mit Inhaber Keke Rosberg die Entscheidung getroffen hatte, neben den Einsätzen in der DTM für Audi in Eigenverantwortung im ADAC GT-Masters anzutreten, hat der 39-jährige Finne sofort die Fäden in die Hände genommen. „Kimmo hat beim GT-Masters-Projekt fast alles alleine gestemmt – von der Organisation bis zur Auswahl der Fahrer“, lobt Zensen. Und fügt dann an: „Natürlich hat er sich immer wieder mit mir abgestimmt.“ Liimatainen stammt aus Valkeakoski, etwa 140 Kilometer nördlich von Helsinki gelegen. Er war etwa fünf Jahre alt, als sich ein Nachbar ein Kart zulegte. Es war die Zeit, als Keke Rosberg Formel-1-Weltmeister wurde. Als „goldene Motorsportzeit in Finnland“ bezeichnet Liimatainen die 1980er-Jahre. Der kleine Kimmo versuchte sich im örtlichen Motorsportclub. Und fiel auf mit seinem Talent. Später wurde er von Mika Solberg, dem Präsidenten des finnischen Motorsport-Verbandes, gefördert. Mit 20 Jahren ging er nach Deutschland, fuhr vier Jahre in verschiedenen Formel-Nachwuchsklassen. Doch die fehlenden finanziellen Mittel setzten seiner aktiven Karriere ein Ende. Aber Keke Rosberg fühlte sich seinem Landsmann gegenüber verantwortlich. „Kümmere Dich bitte um Kimmo“, sagte er damals zu Zensen. Fortan betreute er Nico Rosberg, der seinerzeit gerade vom Kart ins Formelauto umgestiegen war. „Ich war ein wenig sein Fahrlehrer“, erzählt Liimatainen. Und er wurde zum Formel-BMW-Teamleiter befördert. „Am Anfang war viel learning-by-doing“, sagt er beim Blick zurück. Als 2006 das Team Rosberg von Audi zum Werksteam in der DTM auserkoren wurde, kannte er schon viele Kniffe. An seinem Schreibtisch im Gebäude in der Neustadter Nachtweide kümmert er sich um das Administrative, die Personal- sowie die Reiseplanung. Und wird von Zensen, der Ende kommenden Jahres aufhören will, immer mehr in die Verantwortung genommen. An der Rennstrecke ist er das Bindeglied zwischen dem Team und dem Deutschen Motorsport-Bund (DMSB). „Deshalb muss ich das Reglement in- und auswendig kennen“, sagt er. Kimmo Liimatainen lebt mit seiner pfälzischen Frau und Sohn Matteo in Haßloch. In der Pfalz fühlt sich der lebenslustige Finne pudelwohl. Nach Valkeakoski zieht es ihn nur noch zu Verwandtschaftsbesuchen.

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