Neustadt Eine Brücke weniger notwendig

Die gelb markierte neue Trainingsbahn soll parallel zur Rennbahn verlaufen.
Die gelb markierte neue Trainingsbahn soll parallel zur Rennbahn verlaufen.

Die Trainingsbahn des Pfälzischen Rennvereins, die sich derzeit in Form einer langgezogenen Acht im Wald nahe bei der Rennbahn befindet, wird ins Innere des Hippodroms verlegt (wir berichteten am 27. Juni). Dort soll die neue Strecke parallel zum Geläuf verlaufen. Hintergrund der Maßnahme ist, dass damit eine Brücke, die im Rahmen des Rehbach-Projekts geplant war, entfallen kann. Sina Müller, Pressesprecherin der Kreisverwaltung Bad Dürkheim, teilte auf Anfrage mit, dass der Bauantrag für die neue Trainingsbahn vorliegt, aber sich noch im Genehmigungsverfahren befinde. Die erforderlichen Arbeiten zur Herstellung der Trainingsbahn seien deshalb noch nicht ausgeschrieben. Über den weiteren zeitlichen Ablauf lasse sich aktuell noch nichts sagen. Geplant sei, dass die Arbeiten in diesem Winter erfolgen sollen – Genaueres wisse der Kreis erst nach der Ausschreibung. Aussagen zu den Kosten der Verlegung seien auch erst danach möglich. Die alternative Maßnahme mit einem Brückenbauwerk (der neue Bachlauf des Rehbachs kreuzt die bisherige Trainingsbahn) an der alten Trainingsbahn hätte nach Angaben des Kreises rund 350.000 Euro gekostet. Eingerechnet dabei seien das Bauwerk, die Zwischenlösung mit einer Ersatzbahn während der Bauarbeiten, die anschließende Wiederherstellung der Bahn, naturschutzfachliche Ausgleichsmaßnahmen sowie die Sicherung gegen Wild und Wildschäden. Zudem seien dabei die heutigen Kosten im Baugewerbe berücksichtigt. Die Lösung mit einer neuen Trainingsbahn im Inneren der Rennbahn sei verglichen damit deutlich wirtschaftlicher, da diese eher günstiger ausfalle. Die Kosten für die neue Trainingsbahn trage der Kreis. Allerdings sei die erhebliche Kostensteigerung im Baugewerbe zu berücksichtigen: Planungskosten von vor einigen Jahren könnten heute nicht mehr genau so angenommen werden. In der Begründung des Bauantrags heißt es, dass der Rehbach durch die Verlegung nach Süden hinter der Rennbahn die derzeitige Trainingsbahn queren würde, die östlich außerhalb des Renngeländes verläuft. Um den Trainingsbetrieb aufrechtzuerhalten sowie die Querung des Rehbachs zu vermeiden, hat der Landkreis im Juli den Bauantrag für den Neubau einer Trainingsbahn im Innenraum der Rennbahn eingereicht. Laut Verwaltung bestehen keine bauplanrechtlichen Bedenken gegen das Vorhaben. Ein Artenschutzgutachten sieht keine Gefährdung für die betroffenen Arten. Aus naturschutzrechtlicher Sicht werden ebenfalls keine Bedenken erhoben, wenn Ausgleichsmaßnahmen erfolgen. Seit Bekanntwerden der Pläne hatten die Oppositionsparteien Bedenken gegen das Vorhaben erhoben. Ein Eilantrag der Grünen zu den geschützten Biotopflächen im Innenraum der Rennbahn war in der Mai-Sitzung des FWU-Ausschusses „mangels Dringlichkeit“ nicht behandelt worden. In der jüngsten FWU-Sitzung stand der Antrag zwar auf der Tagesordnung, da „aber zwischenzeitlich ein Bauantrag zur Verlegung der Trainierbahn in den Innenbereich eingereicht wurde, der in der gleichen Sitzung behandelt wird, ist keine Beschlussfassung erforderlich“, so Umweltdezernent Dieter Schuhmacher (SPD). Da keine bauplanrechtlichen Bedenken vorlagen, stand dann nur der Beschluss zur Entscheidung, das Einvernehmen zu erteilen. Inhaltliche Diskussionen waren nicht möglich. Barbara Schuster (Grüne) zeigte sich enttäuscht und empört, dass im „zuständigen Fachausschuss weder inhaltliche Auseinandersetzungen mit den Themen möglich sind noch Entscheidungen beschlossen werden“. Auch im Bauausschuss wurde auf das Bauplanungsrecht verwiesen. Die bauplanungsrechtlichen Bedingungen seien erfüllt, der Ausschuss müsse zustimmen, so Bauamtsleiter Wolfgang Jünger. Bürgermeister Lothar Lorch (CDU) als Präsident des Pfälzischen Rennvereins und Oliver Jung (CDU) als Vize-Präsident und Geschäftsführer konnten an der Beschlussfassung nicht teilnehmen.

Die bisherige Trainingsbahn im Wald (links der Rückweg).
Die bisherige Trainingsbahn im Wald (links der Rückweg).
x