Neustadt „Ein klassischer Fahrfehler“

Der Italiener Michele Beretta verbremste sich in einer Spitzkehre und drehte sich mit dem Lamborghini. So fiel er auf Platz 25 z
Der Italiener Michele Beretta verbremste sich in einer Spitzkehre und drehte sich mit dem Lamborghini. So fiel er auf Platz 25 zurück.

«Hockenheim.» Über mangelnde Arbeit brauchte sich Kimmo Liimatainen am Wochenende nicht zu beschweren. Der Sportdirektor des Teams Rosberg war körperlich in Spielberg beim DTM-Einsatz des Rennstalls aus Neustadt. Doch übers Telefon war er auch in Hockenheim beim Finale des ADAC GT-Masters anwesend. Teammanager Ramon Hämmerle versorgte ihn ständig mit den nötigen Informationen. Und zumindest am Samstag waren die Nachrichten sehr erfreulich.

Dies begann schon morgens mit dem Qualifying. Aaro Vainio platzierte den Lamborghini Huracan auf der siebtbesten Startposition. Und im Rennen ging es sogar noch weiter nach vorne. Als der Finne bei Halbzeit des einstündigen Rennens das Steuer Michele Beretta übergab, wurden sie auf Platz fünf geführt. So weit vorne war in dieser Debütsaison im GT-Masters noch kein Rosberg-Renner. Jedoch wurde diese tolle Leistung nicht belohnt, weil sich der Italiener vor der Spitzkehre verbremste und sich deshalb drehte. „Es war ein klassischer Fahrfehler“, urteilte Hämmerle. Und dieser hatte Folgen. „Die Kupplung wurde dadurch zerstört, Michele konnte deshalb nicht gleich anfahren.“ So fiel die Kombination Beretta/Vainio auf Platz 25 zurück. Damit die Kupplung wieder gerichtet werden konnte, musste danach das Getriebe ausgebaut werden. Am gestrigen Sonntag kam die italienisch-finnische Paarung auf Platz 17. Einen Rang besser beendeten Jimmy Eriksson und Jonathan Judek das Samstagrennen. Und waren guter Dinge, dass sie sich im finalen Rennen noch einmal würden steigern können. Doch bei einer Rempelei wurde der Ölkühler beschädigt. Hämmerle und die Ingenieure holten das havarierte Fahrzeug sofort an die Box. Hämmerle: „Wir wollten Folgeschäden bis zum Motorschaden vermeiden.“ Das Rosberg-Team spielte mit der Entscheidung in der Meisterschaft keine Rolle. Den Titel holten sich in einem umkämpften Finale Robert Renauer (Jedenhofen) und sein französischer Partner Mathieu Jaminet. Die Porsche-Piloten wurden Fünfte und holten damit genügend Punkte (137) für die Meisterschaft. Mit nur einem Zähler weniger wurden die Brüder Sheldon und Kelvin van der Linde (Südafrika) Vizemeister. Sie gewannen das Rennen im Audi. Liimatainen zog derweil im fernen Spielberg ein durchaus positives Resümee nach der Premierensaison. „Wir haben uns von Rennen zu Rennen gesteigert – als Team wie auch alle vier Fahrer“, sagte der Projektleiter. Fehlten zu Beginn der Saison noch etwa vier Sekunden auf die Spitze, waren’s in Hockenheim nur noch eine halbe Sekunde beim Duo Beretta/Vainio beziehungsweise eineinhalb Sekunden beim Team Eriksson/Judek. Dabei muss man anmerken, dass alle vier Rosberg-Piloten ambitionierte Amateure sind, während in den meisten anderen Fahrzeugen erfahrene Werksfahrer sitzen.

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