Neustadt Dramatik nur in der Schlussphase

Der Deidesheimer Nicolai Enzenauer (links) und der Neustadter Peter Ilarghy kämpfen um den Ball.
Der Deidesheimer Nicolai Enzenauer (links) und der Neustadter Peter Ilarghy kämpfen um den Ball.

«Deidesheim.» Mit einem 2:1 (2:0)-Sieg im Nachholspiel der Fußball-A-Klasse Rhein-Mittelhaardt gegen den VfL Neustadt baute die TSG Deidesheim gestern Abend ihre Tabellenführung aus. Obwohl der VfL in den letzten Minuten mit zwei Spielern in Unterzahl war, wurde es noch einmal spannend.

Die Befürchtung von Neustadts Trainer Thomas Wünstel, er könnte auf Grund großer Personalprobleme sein Team nicht einmal vollzählig auflaufen lassen, bewahrheitete sich nicht. Ein Ersatztorwart fehlte ihm zwar. Aber er hatte immerhin drei Feldspieler auf der Ersatzbank sitzen. Trotzdem hätte Wünstel sich nicht beklagen dürfen, wenn seine Mannschaft nach der ersten Hälfte deutlich zurückgelegen hätte. Die Gastgeber übten von Beginn an so viel Druck auf das VfL-Tor aus, dass die Gäste lange Zeit überhaupt nicht gefährlich vor das TSG-Gehäuse kamen. In der achten Minuten hatte Mario Seckinger nach tollem Zuspiel aus dem Mittelfeld die erste Chance, scheiterte aber an VfL-Torwart Florian Hoischen. Drei Minuten später wurde Dominic Bach im VfL-Strafraum gefoult – Christian Schubing verwandelte den Elfmeter zum 1:0. Die Deidesheimer Überlegenheit hielt an. Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, wann der nächste Treffer fällt. Die TSG versuchte aber zu oft mit Einzelaktionen ihr Glück. Der VfL konnte immer wieder rechtzeitig stören. Echte Torchancen blieben auf beiden Seiten Mangelware. Die letzten vier Minuten vor der Pause wurden dafür richtig turbulent: Zunächst traf Christian Schubing im Strafraum zum 2:0 (42.). Eine Minute später handelte sich Neustadts Tino Petrac nach einem unnötigen Foul die Gelb-Rote Karte ein. Die Gäste waren danach so geschockt, dass Christian Schubing alleine auf das VfL-Tor zulaufen durfte – er schob den Ball aber unbedrängt am leeren Kasten vorbei. Damit verpasste er einen Hattrick. Trotz VfL-Unterzahl wurde das Spiel nach dem Seitenwechsel ausgeglichener. Die Deidesheimer beschränkten sich immer mehr darauf, die Führung zu verwalten. Auch in Hälfte zwei bot erst die Schlussphase wieder Dramatik: Diese wurde mit einem Weitschuss von Dominik Lisson an die Latte des VfL-Tores eingeleitet (75.). Vier Minute später wehrte Deidesheim einen Kopfball von Ulrich Donfack Teujiona zunächst zur Ecke ab. Aber der Neustadter verwertete nach dem Eckball eine Kopfballvorlage zum 1:2 (80.). Obwohl wegen einer unschönen Handbewegung mit Marek Dörzenbach ein weiterer VfL-Spieler Gelb-Rot sah, musste die TSG noch bis zum Schluss zittern. Der Gastgeber brachte den knappen Vorsprung aber über die Zeit. „Es war ein schwaches Spiel, das einem Derby nie gerecht wurde“, meinte TSG-Spielleiter Andreas Anslinger. Am Sonntag, 15 Uhr, muss die TSG Deidesheim erneut ran: Dann erwartet der Spitzenreiter den Tabellenelften FV Heiligenstein. Der hat am Mittwoch 0:0 gegen den VfB Iggelheim gespielt. So spielten sie TSG Deidesheim: Lützel - Speiger, Bach, Pehlke, Wageck (67. Kolbenschlag)- Boskovic - Enzenauer (41. Lisson), Alexander Schubing, Holz, Seckinger - Christian Schubing. VfL Neustadt: Hoischen - Knorr, Patrick Dörzenbach, Ilarghy, Marek Dörzenbach - Vacaru, Hentschel, Petrac, Taouil - Donfack Teujiona, Erol (51. Leonhardt). Tore: 1:0 Christian Schubing (11., Foulelfmeter), 2:0 Christian Schubing (42.), 2:1 Donfack Teujiona (80.). Gelbe Karten: Bach - Partrick Dörzenbach. Gelb-Rote Karte: Petrac (43.), Marek Dörzenbach (85.). Beste Spieler: Christian Schubing, Seckinger - Donfack Teujiona, Vacaru. Zuschauer: 150. Schiedsrichter: Greef (Phönix Otterbach).

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