Neustadt Die Stiftskirche ohne Trennmauer

Einen ungewöhnlichen Durchblick offeriert eine Ansichtskarte , die seit dieser Woche in der Neustadter Stiftskirche erhältlich ist: So würde die Hauptkirche Neustadts aussehen, wenn es die Trennmauer zwischen Chor und Langhaus nicht gäbe. Die Animation wurde vom SWR3-Fernsehen 2018 für sein in der Reihe „Bekannt im Land“ ausgestrahltes Filmportrait der Stiftskirche realisiert. Als Pirmin Spieß, der Vorsitzende der Stiftung zur Förderung der pfälzischen Geschichtsforschung n Neustadt, das Bild bei der Vorpremiere im November in der Kirche sah, war er sofort fasziniert – vor allem, weil die Größe des Gotteshauses und seine Rolle als fürstliche Memorialkirche für die im Chorraum begrabenen Pfalzgrafen Rudolf II. und Ruprecht I. erst so richtig zum Bewusstsein kommen. Über die Stiftung ließ er die Ansicht nach Absprache auf eine Karte drucken, deren Verkaufserlös dem Bau- und Förderverein Stiftskirche zugute kommen soll. Seit dieser Woche ist die Postkarte am Verkaufstisch in der Stiftskirche für einen Euro erhältlich und bietet einen Blick von der Orgelempore, wie er vom 14. Jahrhundert an bis zum Bau der Trennmauer 1708 ausgesehen haben mag. Sowohl Spieß als auch Pfarrer Oliver Beckmann betonen allerdings, dass die Postkarte keine Diskussion über einen möglichen Abriss der Trennwand entfachen, sondern eher bildlich verdeutlichen solle, dass es mittlerweile viele gute Verbindungen und Beziehungen zu den Katholiken gibt. „Zudem macht das Bild deutlich, dass nach der Renovierung zwei unterschiedliche Kirchenräume unter einem Kirchendach entstanden sind, die unterschiedliche Frömmigkeitsstile widerspiegeln und dadurch die Vielfalt des Christentums deutlich machen“, sagt Beckmann.

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