Neustadt Des Gegners Taktik nicht gewachsen

Der 15-jährige Neustadter Xaver Schädler (am Ball, hier gegen Tobias Hahn) sorgte mehrmals für Gefahr vor dem VfB-Tor.
Der 15-jährige Neustadter Xaver Schädler (am Ball, hier gegen Tobias Hahn) sorgte mehrmals für Gefahr vor dem VfB-Tor.

«Neustadt.» Der neue Anzug sitzt noch nicht richtig: Der SC Neustadt musste in der Zweiten Wasserball-Liga Süd am Samstag im Stadionbad ein 9:9 (4:4, 2:2, 2:1, 1:2) gegen den VfB Friedberg quittieren.

Trainer Davorin Golubic hatte nach dem freiwilligen Rückzug des SCN aus der höchsten deutschen Spielklasse ein Team aus Routiniers und Nachwuchsspielern aufgestellt. Neben Oldie Stefan Ehrenklau, Kapitän Matthias Held und Fernando Mongrell sollten auch die Rückkehrer Christoph Kuhn und Johann Arndt für Stabilität sorgen. Doch den erfahrenen Kräften war anzumerken, dass es ihnen an Spritzigkeit und Kondition fehlt. Die Jugend indes machte ihre Sache gut. Torhüter Kai Ulrich konnte sich in der ersten Spielhälfte allerdings noch nicht auszeichnen. Fünf der sechs Gegentore fielen hier nach Neustadter Wasserverweisen. Das Team von Golubic hatte kein Konzept im Unterzahlspiel, die Lücken in der Abwehr wurden nicht geschlossen. Ulrich hatte in der zweiten Hälfte einige starke Szenen: Der 22-Jährige sicherte letztlich dem Favoriten Neustadt den Punktgewinn. Golubic wechselte fleißig durch und gab vor allem den jungen Spielern, darunter drei Jungs aus dem Jahrgang 2003, genügend Wasserzeit. Gleichzeitig verwässerten aber Spielfluss und Taktik, Friedberg glich immer wieder aus. Zu unentschlossen rückte der 21-jährige Johannes Weigert auf Rechtsaußen vor das VfB-Tor. Zweimal suchte er mit einem Pass den Mitspieler, anstatt selbst zu werfen. Doch bis dahin hatte sich Friedbergs Abwehr formiert. „Wir wussten nicht genau, welche Aktionen die Schiedsrichter ahnden, daher die Unsicherheit“, erklärte Golubic. Harmlose Vergehen seien bestraft worden, härteres Einsteigen hingegen sei ohne Folge geblieben. Nico Berger war bei seinem Comeback nach rund einjähriger Verletzungspause noch unzufrieden. Er holte zwar im ersten Viertel eine Überzahlchance, die Kapitän Matthias Held zur Führung nach 50 Sekunden verwertete. Doch Berger betonte, er habe seine Schwächen bemerkt und werde mit dem Trainer analysieren, wie er besser daran arbeiten könne. Golubic: „Nico war in der Centerposition unerfahren. Er würde von seiner Statur gut passen, er muss einfach noch Erfahrung sammeln.“ Auch der 15-jährige Xaver Schädler tauchte mehrmals in der Angriffsmitte auf und zog die VfB-Abwehr auf sich. Letztlich aber war das SCN-Spiel der Taktik des Friedberger Trainers Rene Reimann nicht gewachsen. Reimann ist der einzige richtige Neuzugang der Hessen, die in der vergangenen Saison nur auf dem vorletzten Tabellenplatz gelandet waren. Der 51-Jährige Ex-Wasserball-Europameister übertrug von der Bank aus seine Erfahrung aus 400 Länderspielen und Teilnahmen an drei Olympischen Spielen auf seine Spieler. So sicherte sich Friedberg rund 30 Sekunden vor Ende der Partie mit dem 9:9 das Unentschieden. „Der Punkt ist zu wenig, wir machten zu viele leichte Fehler“, sagte Reimann. Doch VfB-Spielführer Ilja Scerbinin war zufrieden: „Wir haben super gekämpft und umgesetzt, was der Trainer vorgegeben hat.“ So spielten sie SC Neustadt: Ulrich – Ehrenklau (1 Tor), Kuhn (1), Berger, Weigert, Freiberger, Mongrell (4), Ananias, Vagts, Arndt, Schädler, Roth, Held (3).

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