Neustadt Der Wald als Kindergarten

Das Team des Naturkindergartens an seinem neuen Arbeitsplatz unterhalb der Wolfsburg: Markus Müller, Rita Law und Tara Wehner.
Das Team des Naturkindergartens an seinem neuen Arbeitsplatz unterhalb der Wolfsburg: Markus Müller, Rita Law und Tara Wehner.

Neu angelegt werden muss das terrassenartig angelegte Gelände im Schöntal nicht. Bänke, Tische, Schaukel – alles ist bereits vorhanden, alles Marke Eigenbau. Der Naturkindergarten zieht auf das Grundstück einer Naturgruppe der Stiftskirchengemeinde, die sich hier schon seit vielen Jahren austobt. Und von dort ging auch der Impuls aus zur Gründung des Naturkindergartens, erzählt Rita Law, eine der künftigen Betreuer. Ihre beiden eigenen Kinder sind in der Naturgruppe, von daher kennt sie das Gelände, seine Atmosphäre und die Leiterin, Sonja Linzenmeyer. „Sie ist unser Telefonjoker“, sagt Markus Müller, der künftige Leiter des Naturkindergartens, lachend. Ursprünglich habe Linzenmeyer die Gruppe selbst übernehmen wollen, sich dann aber aus Altersgründen zurückgezogen, erklärt Armin Jung, Dekan des protestantischen Kirchenbezirks Neustadt und Pfarrer in der Stiftskirchengemeinde, die Träger des Naturkindergartens ist. Jetzt wird es ein dreiköpfiges Team sein, das die Betreuung übernimmt, Markus Müller, Rita Law und Tara Wehner. Alle drei sind um die 30 Jahre alt und voller Begeisterung für das Projekt. „Es war immer mein Traum, in einem Waldkindergarten zu arbeiten“, sagt Wehner. Nach der Schule ging sie nach Freiburg, um ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in einem solchen Kindergarten zu absolvieren. Die Pädagogin ist überzeugt: „Der Wald ist das beste Umfeld für die kindliche Entwicklung.“ Kinder, die ständig an der frischen Luft sind, seien außerdem gut gewappnet bei Krankheitswellen, weil ihr Immunsystem gestärkt sei. Auch auf die Psyche wirke sich der Wald positiv auf. „Allein schon wegen der Geräusche“, sagt Wehner. In der Natur seien die Kinder nie einem so hohen Geräuschpegel ausgesetzt wie in den Räumen einer festen Einrichtung, fügt Markus Müller hinzu. Dass es den Kleinen irgendwann zu kalt werden könnte, glauben die drei nicht. „Die Kinder bewegen sich ja die ganze Zeit, deshalb frieren sie nicht“, erklärt Wehner. Und wenn es dann doch einmal zu lange sehr kalt werden sollte, dann gibt es ja noch das Holzhaus am Fuße des Geländes. Dort soll noch ein Ofen hineinkommen, sodass es „richtig kuschelig“ werden könne. Zum Schutz gegen Regen gibt es zudem ein überdachtes Plätzchen weiter oben am Berg. Außerdem: „Mit der richtigen Kleidung macht es Kindern doch so richtig Spaß, durch Pfützen zu marschieren“, sagt Wehner. Am 6. August wird der Betrieb nun gestartet, Anmeldungen sind noch möglich, insgesamt gibt es 15 Plätze. „Wir hatten noch kaum Gelegenheit, Werbung zu machen“, sagt Jung. Der Genehmigungsprozess sei aufwendiger gewesen, als er vermutet hatte. Doch inzwischen sei alles in trockenen Tüchern, von der Unfallkasse bis zum Gesundheitsamt habe jede zu beteiligende Stelle ihr Okay gegeben. Die Öffnungszeiten: 8 bis 13 Uhr, bei Bedarf 7.30 bis 13.30 Uhr. Info —Anmeldungen nimmt die Stiftskirchengemeinde entgegen, E-Mail an: neustadt.stiftskirche1@evkirchepfalz.de. —Weitere Informationen gibt Tara Wehner, Telefon 01637886038. —Einen Info-Abend mit Referaten zur Waldkindergarten-Pädagogik gibt es am 11. August, 18 Uhr, im Casimirianum.

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