Neustadt Der Kunde will Inspiration

Will mit Stil und neuem Konzept überzeugen: Fabian Engelhorn, der geschäftsführende Gesellschafter der Engelhorn-Gruppe.
Will mit Stil und neuem Konzept überzeugen: Fabian Engelhorn, der geschäftsführende Gesellschafter der Engelhorn-Gruppe.

Das Unternehmen Engelhorn hat einen Betrag von zwei bis drei Millionen Euro in den Umbau seines Sporthauses in der Mannheimer Kunststraße gesteckt. Mit dem neuen Konzept möchte das Familienunternehmen, das neun Häuser betreibt, den stationären und den digitalen Einzelhandel besser miteinander vernetzen.

Bisher waren die sieben Etagen von Engelhorn Sports streng nach Sportarten getrennt. Diese Strukturierung wurde nun aufgelöst. Dafür wurden, wie Engelhorn es nennt, „urbane Sportswelten“ geschaffen. So widmet sich ein Geschoss komplett den Damen und ein weiteres komplett den Herren. In einem Fußballkäfig im Erdgeschoss können Kinder und Jugendliche kicken, in einer „Yoga-Ruhezone“ Kundinnen sich ausruhen. Man kann seinen Laufstil analysieren lassen, gekaufte Produkte beflocken oder mit einem neu aufgestellten Laser gravieren lassen. Ein eigener Bereich widmet sich der Zielgruppe der Best-Ager, Menschen zwischen 45 und 65 Jahren. Auch ein neues Café ist eingerichtet worden. Für die Innenarchitektur und die Gestaltung war die Architektengemeinschaft „atelier 522“ aus Marktdorf verantwortlich. „Ich bin überzeugt, dass wir mit dem neuen Ansatz ein tragfähiges Konzept für die Zukunft entwickelt haben, das den Einkaufsstandort Mannheim stärkt“, sagte Fabian Engelhorn, geschäftsführender Gesellschafter der Engelhorn-Gruppe. „Wir werten den stationären Handel so auf, dass er für jeden Kunden echten Mehrwert und ein Erlebnis bietet, das man online niemals erreichen kann.“ Dabei seien stationärer Handel und Online-Shop stärker vernetzt als zuvor. Sieben Wochen hat der Umbau des Sporthauses gedauert. Dabei ist das Geschäft nur einen Tag lang geschlossen gewesen. Vor der Wiedereröffnung blickte Engelhorn zurück auf die Entwicklung des Sporthauses. 1921 – in einer Zeit, in der Sport zur Massenbeschäftigung wurde – ist die erste Sportabteilung des damaligen Geschäfts Engelhorn & Sturm eröffnet worden. 1966 kamen die Bereiche Outdoor und Fitness hinzu. 1981 ist aus der einstigen Sportabteilung das größte Sporthaus der Region geworden, das sich 1998 auf sieben Etagen ausdehnte. Im Jahr 2005 schließlich konnte Engelhorn den Superlativ „Größtes Sporthaus Deutschlands“ für sich verbuchen. Um die Wünsche und Werte der Kunden heute zu ermitteln, hatte das Unternehmen Befragungen vorgenommen. Dabei kam heraus, dass sie sich Austausch, Inspiration und Individualisierung wünschen. Austausch finden die Kunden zum Beispiel in Lauftreffs, Yogakursen oder Fahrradausflügen. Vor allem aber sollen sie natürlich die Produkte des Hauses kaufen: vom Tischtennisschläger bis zur Skihose und vom Badeanzug bis zum WM-Fußball. „Dabei kaufen wir jetzt 25 Prozent weniger Ware ein als vorher“, sagte Armin Weger, der Geschäftsführer von Engelhorn Sports. „Wir wollen nicht einfach massenweise Ware präsentieren, sondern passende Styles.“

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