Neustadt Das Dach ist undicht

Vor 50 Jahren wurde die Kirche Heilig Kreuz in Lachen-Speyerdorf genau auf die Ortsgrenze der Doppelgemeinde gebaut und geweiht. Ein guter Grund zum Feiern, doch gerade im Jubiläumsjahr muss sich die Kirchengemeinde baulichen Herausforderungen stellen. Die größte ist die dringend nötige Sanierung des Kirchendachs für 310.000 Euro.

„Dass das Kirchendach irgendwann saniert werden muss, war wohl schon länger bekannt“, sagt Pfarrer Michael Paul. Anfang des Jahres sei das Problem aber akut geworden: „Bei Regen drang immer wieder Wasser in die Kirche, wir stellten sogar Eimer zum Auffangen auf den Hochaltar und deckten die Orgel ab“, erklärt der Geistliche, der die Pfarrei Heilig Geist Geinsheim, zu der auch Lachen-Speyerdorf gehört, seit 2015 leitet. „2017 waren Arbeiten an der Kanalisation fällig, jüngst erst die Innenhofgestaltung. Das war keine Schönheitsreparatur, denn die Bodenplatten boten Stolperfallen“, fasst Paul zusammen. Nun könne man barrierefrei sowohl zur Kirche als auch zum Pfarrheim gelangen. Die Finanzierung beider Baumaßnahmen sei gesichert, die der anstehenden Sanierung des Kirchendaches aber nicht. Beauftragt hat man den Ingenieur Hans Günther Leidinger aus St. Ingbert, der auch die Gestaltung des Vorhofes zu aller Zufriedenheit übernommen hatte. Leidinger erklärt in seinem Sachverständigengutachten von Februar 2018, dass von Anfang an erhebliche Konstruktionsdefizite bestanden hätten, die bei Reparaturarbeiten nicht behoben, sondern eher verstärkt worden seien. Es werde daher dringend empfohlen, die Schäden zeitnah zu beheben, um nicht die gesamte Dachkonstruktion dauerhaft zu gefährden. Bereits die erste Begehung habe gezeigt, dass die Holzkonstruktion der abgehängten Decke angegriffen sei. „Es handelt sich bei den Arbeiten nicht etwa um Reparaturen, sondern um eine Instandsetzung der Ausführungsfehler und Schäden an der Metalleindeckung aus Kupfer“, so Leidinger. Mitte Dezember erfolge die Ausschreibung der Arbeiten: „Meiner Einschätzung nach beginnen die Arbeiten frühestens im März 2019 und werden gut zwei Monate dauern.“ Die Kosten belaufen sich laut Thomas Querling, Gebietsingenieur des Bischöflichen Bauamtes Speyer, auf etwa 310.000 Euro: „Hierin ist die Neueindeckung mit Kupferdach und die teilweise mit Kupferblech verkleidete Fassade der Kirche inklusive der üblichen erforderlichen Nebenarbeiten enthalten.“ Das Bistum gebe den Regelzuschuss von 60 Prozent. Was der Kirchenstiftung an Eigenmitteln fehle, müsse sie zunächst als Darlehen aufnehmen. „Sobald die entsprechenden Haushaltsabschlüsse der Pfarrei vorliegen, kann die Finanzierung auf dieser Grundlage noch einmal nachgeprüft werden, um festzulegen, ob eventuell doch eine nachträgliche Zuschusserhöhung erforderlich ist“, informiert Querling. Der Eigenanteil der Kirchenstiftung Heilig Kreuz belaufe sich auf etwa 125.000 Euro, schätzt Pfarrer Paul: „In der letzten Verwaltungsratssitzung haben wir sehr intensiv über die Pläne gesprochen. Ohne Spenden werden wir es nicht schaffen.“ Für die Pfarrei sei es belastend, gleich zwei große Baustellen zu haben, sagt Paul mit Blick auf die schon länger andauernde Restaurierung des Kirchendaches in Diedesfeld, das ebenfalls zur Pfarrei gehört, mit Kosten von rund 3,5 Millionen. Auch hier setzt er auf Zuschüsse, zum Beispiel aus dem Bereich des Denkmalschutzes. Darauf könne die relativ junge Kirche in Lachen-Speyerdorf natürlich nicht zurückgreifen. Paul: „Wir haben einen Kredit von 80.000 Euro aufgenommen, die Tilgung ist auf zehn Jahre angelegt.“ Was die Kirchengemeinde einnehme, reiche aber nicht für die jährliche Ratenzahlung, weshalb man zu Spenden aufrufe. Ihren Obolus können Besucher des Jubiläumsgottesdienstes am Sonntag, 16. Dezember, 11 Uhr, bei der Kollekte leisten. Zudem gibt es ein Spendenkonto. Spendenkonto Kirchenstiftung Hl. Kreuz IBAN: DE31 5486 2500 0000 4233 60 BIC: GENODE61SUW