Neustadt Comedy, Komik und Komödien

Tim Poschmann spielt in „Pleite, aber sexy“ einen Tausendsassa, der den Sozialstaat schröpft, wo er nur kann – bis ihm das Sozia
Tim Poschmann spielt in »Pleite, aber sexy« einen Tausendsassa, der den Sozialstaat schröpft, wo er nur kann – bis ihm das Sozialamt auf die Pelle rückt. Premiere feiert dieses neue Stück am 26. April.

«Deidesheim/Maikammer.» Eine Winterpause gab’s fürs Boulevardtheater Deidesheim nicht – es wurde konsequent durchgespielt mit beliebten Repertoire-Stücken wie „Boeing, Boeing“, „Bauer sucht Sau“ oder dem neuesten Komödien-Kracher „Klaus und Günter werden Mutter“. In der nächsten Woche stehen nun zwei spannende Gastspiele an, eines davon noch Maikammer „outgesourct“, und die nächste hauseigene Premiere wartet dann schon Ende April auf das Publikum.

Die erste dieser beiden „eingekauften“ Produktionen, die Romantik-Komödie „Gut gegen Nordwind“ nach dem Bestseller von Daniel Glattauer am 24. Januar, ist dabei schon seit Monaten ausverkauft, wie Boris Stijelja, der rührige Leiter des Boulevardtheaters berichtet. Das hat sicherlich auch mit der Prominenz der Akteure zu tun: In dem Zwei-Personenstück um einen leidenschaftlichsten Digitalflirt spielen Schauspielerin und Ex-Model Alexandra Kamp und ihr Kollege Ronald Spiess, die im Oktober 2018 auch schon einmal mit der „SWR Live Lyrix“-Show in Deidesheim gastierten. Noch ausreichend Karten gibt es dagegen für die Impro-Nacht am 27. Januar, die ins Bürgerhaus Maikammer verlegt wurde, weil die Stadthalle Deidesheim zu diesem Termin nicht zur Verfügung steht. Die Akteure sind der in der Improvisationstheater-Hochburg Chicago geschulte Mannheimer Standup-Comedian und Impro-Coach Jens Wienand und sechs Mitstreiter, die nach Vorgaben des Publikums eine bunte Show mit Kurzszenen und längeren Geschichten auf die Bühne zaubern wollen. „Improcomedy ist ein bundesweit sehr erfolgreiches Format. Ich will mal probieren, ob das auch in der Pfalz funktioniert“, begründet Stijelja diese Wahl. Die erste von bislang drei geplanten eigenen Produktionen steht dann ab 26. April an. Stijelja beschreibt „Pleite, aber sexy“ als klassische Boulevardkomödie voller Verwirrungen und Verwechslungen im Stil der Dauerbrenner „Die Leich im Rhoi“ oder „Ein Käfig voller Deppen“ , mit der die Truppe ein Stück weit auch zu ihren eigenen Wurzeln zurückkehre. Regie führt allerdings ein Deidesheim-Neuling, der Ludwigshafener Profi-Schaupieler René Weintz, der auch eine der Hauptrollen übernimmt. Im Mittelpunkt steht ein Tausendsassa, der den Sozialstaat schröpft, wo er nur kann – bis ihm das Sozialamt auf die Pelle rückt. Zum neunköpfigen Ensemble gehören viele Lieblinge des Boulevardtheaters, Tim Poschmann, Eva Berlejung, Stefan Beyer, Matthias Heckmann und Stijelja selbst, sowie als weiterer Neuling der Maikammerer Christian Baumann. Während bei „Pleite, aber sexy“ dichtes Gedränge auf der Boulevardtheater-Bühne herrschen wird, bietet die folgende Premiere viel Platz zur Entfaltung für Tim Poschmann: „Warum heiraten? Leasing tut’s doch auch!“ ist nämlich ein Solostück nach dem gleichnamigen Buch des Kabarettisten Stephan Bauer, das Poschmann als eine Mischung aus Standup-Comedy und Schauspiel präsentieren wird. Im Mittelpunkt steht Georg, der nach 15 Ehejahren wieder Single ist und feststellen muss, dass die Partnersuche mit 40 genauso schwierig ist, wie das Einkaufen beim Metzger als Vegetarier. „Ich wollte dieses Programm eigentlich selbst machen“, berichtet Boris Stijelja, „aber als ich Tim dann in ,Bleib doch zum Frühstück’ gesehen habe, wusste ich, dass er die Rolle im Grunde schon drauf hat.“ Premiere ist am 21. September. Für die fünf Aufführungen, die im Herbst in kurzer Folge anstehen, sind schon jetzt 230 Karten verkauft. Als dritte neue Produktion gibt es außerdem im Advent wieder ein Märchenstück des „Wunschtheaters“, der Kindertheatersparte des Boulevardtheaters, von und mit Eva Berlejung: Diesmal fiel die Wahl der Kinder auf das „Rumpelstilzchen“. Zwei weitere interessante Gastspiele stehen im März bevor: am 9. März mit dem Comedian und Musiker Sven Hieronymus, für den Stijelja sogar extra die benachbarte Stadthalle gemietet hat, und am 26. März mit dem bekannten fränkischen Comedian Martin Rassau. Der kommt mit seinem brandneuen Programm „Lou mer mei Rouh“ ins Boulevardtheater, ein Freundschaftsdienst, denn Stijelja spielte mit Rassau und dessen Partner Volker Heißmann schon in deren Haustheater, der Comödie Fürth. „Lou mer mei Rouh“ wird beschrieben als „Kur-Programm“, in dem Rassau an der Seite von Bernhard Ottinger die Sehnsüchte und Wehwehchen Revue passieren lässt, die Männer mittleren Alters gemeinhin so plagen. Auch seine Reihe mit Kabarett-Gastspielen wird das Boulevardtheater 2019 fortsetzen – kein Wunder, schließlich waren im vergangenen Jahr nach Stijeljas Auskunft alle Termine ausverkauft. Zum Start am 21. Februar kommt der Weinheimer Comedian Franz Kain, Vater von Ensemblemitglied Patricia Kain („Heiße Zeiten“, „Gatte gegrillt“) mit seinem Programm „De Baby-Boom-Bu“ über die 68er-Generation. Am 4. April folgt Lars Sörensen mit seinem autobiografisch inspirierten Abnehm-Programm „Ein Mann macht sich dünne“, und am 23. Mai der Kabarettist und Musiker Daniel Helfrich mit „Eigentlich bin ich ja Tänzer“. Kättl Feierdaach (27. Juni), Michael Eller (6. September) und Roberto Capitoni (12. September), alle nicht zum ersten Mal in Deidesheim vorstellig, setzen die Reihe fort. Darüber hinaus hat das Theater noch elf ältere Stücke und Comedy-Programme auf dem Spielplan . Noch Fragen? Alle Veranstaltungen mit Ausnahme der Impro-Nacht am 27. Januar in Maikammer finden im Boulevardtheater in der Deidesheimer Stadthalle statt und beginnen, sofern nicht anders angegeben, um 20 Uhr. Karten bei Brillen-Bott in Deidesheim, unter Hotline 0172-4008201 oder www.boulevard-deidesheim.de.

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