Neustadt Auf der Beschleunigungsspur

Glasfaserkabel laufen an einem Verteilerpunkt zusammen.
Glasfaserkabel laufen an einem Verteilerpunkt zusammen.

Die bisher langsame Internetverbindung hatten viele Unternehmen im Industriegebiet Süd in der Vergangenheit als klaren Wettbewerbsnachteil angesehen. Im vergangenen Jahr hat die Deutsche Glasfaser mit elf dort ansässigen Betrieben Verträge über die Versorgung mit schnellem Internet abgeschlossen (wir berichteten). Den beteiligten Firmen legt das Unternehmen eigene Kabel mit Bandbreiten von 200 bis 1000 Mbit in der Sekunde bis in die Betriebe. Die Mindestanzahl von zehn abgeschlossenen Verträgen, die von der Deutschen Glasfaser als Untergrenze genannt worden war, um wirtschaftlich arbeiten zu können, war innerhalb einer noch einmal verlängerten Anmeldefrist erreicht worden. Mit dem Ausbau des Industriegebiets Süd, teilte Unternehmenssprecher Frank Geltinger gestern auf Anfrage der RHEINPFALZ mit, soll im zweiten Quartal dieses Jahres begonnen werden. Die Deutsche Glasfaser rechne mit einer Bauzeit von drei bis vier Monaten. Ein Generalunternehmer, mit dem die Deutsche Glasfaser zusammenarbeite, werde die Arbeiten „schlüsselfertig“ erledigen. Noch während der Bauphase können weitere Unternehmen hinzukommen, so Geltinger. Erfahrungsgemäß erhöhe sich die Quote der Teilnehmer immer, wenn die Bauarbeiten in einem Gebiet begonnen haben. Die Betriebe müssen laut Geltinger eine Einmalzahlung von 499 Euro leisten sowie Monatsbeiträge von – je nach Wahl der Bandbreite – 249 Euro (200 Mbit), 549 Euro (500 Mbit) oder 949 Euro (1000 Mbit). Ausgebaut werden soll das ganze Industriegebiet. Später hinzukommende Betriebe müssten die gleichen Monatsbeiträge bezahlen, aber eine höhere Einmalzahlung von 1000 Euro leisten. Die Gemeinde Haßloch hat mit der Deutschen Glasfaser im Frühjahr 2018 einen Kooperationsvertrag über die Versorgung mit schnellem Internet für das Industriegebiet Süd abgeschlossen. Dieser Vertrag regelt die Nutzung öffentlicher Flächen. Die Gemeinde stellt Infrastruktur und Pläne zur Verfügung, Kosten entstehen der Gemeinde aber nicht. Die Erschließung erfolgt ausschließlich durch die Deutsche Glasfaser, die diese Arbeiten auch finanziert. Der Breitbandausbau des Kreises in Gebieten, die sich für Anbieter aus der Telekommunikationswirtschaft nicht rentieren („Kreis-Cluster“), und der Ausbau der Deutschen Glasfaser sind zwei voneinander unabhängige Bausteine, die zu einer flächendeckenden guten Internetversorgung führen sollen. Die Deutsche Glasfaser ist nicht dort tätig, wo sich die „weißen Flecken“ des Kreis-Clusters befinden.

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