Neustadt Arthouse: The Rider

«Neustadt». Der junge indianische Pferdetrainer und Rodeo-Champion Brady wird bei einem wilden Ritt aus dem Sattel geworfen. Er erleidet eine so schwere Kopfverletzung, dass ihm die Ärzte das Reiten fortan verbieten. Brady, ein Nachkomme der Lakota-Sioux, verliert dadurch nicht nur seine Arbeit, sondern auch sein Selbstverständnis als Mann. Denn ein echter Mann muss reiten und mit Pferden umgehen können, und nun scheint ihn selbst sein Vater zu verachten. Und was geschieht jetzt mit seinem Pferd? Doch Bradys bester Freund, ein Ex-Rodeoreiter, der nun im Rollstuhl sitzt, ist ihm eine Warnung. In diesem halbdokumentarischen Drama spielen Laiendarsteller, allen voran Brady Blackburn, ihre eigene Geschichte nach. Regisseurin Chloé Zhao interessiert sich für männliche Lebenswelten und traditionelle Männervorstellungen. Ihr Blick ist ebenso aufmerksam wie teilnahmsvoll, wenn sie zeigt, wie Brady versucht, in seiner Gemeinde im Reservat in der Hierarchie nicht abzurutschen. Nebenbei wird in diesem stillen, in South Dakota gedrehten Film eine Prärielandschaft porträtiert, die durch die Cowboy-Kultur geformt wurde – und die wiederum die Menschen und ihr spirituelles Verständnis von Natur und Tieren prägt. Ein melancholischer Neo-Western, der den „Wilden Westen“ durch seinen Realismus zugleich entzaubert und ihm mittels poetischer Bilder seine Romantik zurückgibt. Toll! Termine Zu sehen heute um 17.30 Uhr und 20 Uhr in der Kunstfilmreihe „Arthouse“ im Neustadter Roxy-Kino.

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