Neustadt Arbeiten sollen schon vor dem Urteil beginnen

Mit Baumängeln bei der Sporthallensanierung im Gymnasium befassen sich derzeit Juristen.
Mit Baumängeln bei der Sporthallensanierung im Gymnasium befassen sich derzeit Juristen.

Die seit 2016 gesperrten Duschen in der Sporthalle des Hannah-Arendt-Gymnasiums sollen 2019 saniert und ab Beginn des neuen Schuljahres wieder genutzt werden können. In einer Sitzung des Bauausschusses des Kreises in Bad Dürkheim wurde einstimmig beschlossen, dass mit der Sanierung begonnen werden soll, obwohl das juristische Verfahren wegen der Baumängel noch nicht abgeschlossen ist.

Der Beigeordnete Sven Hoffmann (CDU) erinnerte daran, dass es seit der Sanierung der Halle in den Jahren 2009 bis 2014 Probleme mit Baumängeln gibt. Wie die RHEINPFALZ mehrfach berichtete, hatten diese Baumängel zur Folge, dass in einem Teil der Duschen der Estrich aufgequollen ist, Fliesen geplatzt sind und der Innenputz sowie Metallständerwände beschädigt wurden. Wegen der Behebung der Mängel läuft seit längerem ein zivilrechtliches Verfahren am Landgericht Frankenthal. Die Beweissicherung sei inzwischen abgeschlossen, für kommendes Jahr werde das Urteil erwartet, teilte Hoffmann mit. Der Beigeordnete regte an, dass die Kreisverwaltung dieses Urteil nicht abwartet, sondern die erforderlichen Arbeiten ausschreibt und dann die Aufträge vergeben werden. Die Arbeiten müssten auf jeden Fall erledigt werden. Er hoffe, dass die Kreisverwaltung die Kosten überwiegend erstattet bekommt, sobald das Landgericht sein Urteil verkündet hat, sagte Hoffmann. Nach seinen Angaben werden Kosten von 150.000 bis 180.000 Euro anfallen. Bei der Sanierung sei teils mit einer „gewissen Kriminalität“ vorgegangen worden, sagte Hoffmann. Der Estrichbauer habe nur bei der obersten Schicht einen wassergebundenen Estrich verwendet, bei den unteren Schichten dagegen einen wasserdurchlässigen Estrich, der für Duschen nicht geeignet ist. Wie Hoffmann berichtete, habe die Fliesenfirma bereits während der Bauarbeiten auf diese Mängel hingewiesen. Das sei jedoch von der Bauaufsicht nicht beachtet worden. Die Fliesenfirma sei bereit, die Schäden an den Fliesen zu beheben. Die anderen an den Arbeiten beteiligten Firmen hätten sich „inzwischen in die Insolvenz gerettet“, so Hoffmann. „Wir haben keinen Schaden“, antwortete Hoffmann auf die Frage von Renate Armbrust (CDU), ob der Kreis einen Ausgleich dafür bekomme, dass die Duschen längere Zeit gesperrt waren. Die Duschen würden kaum genutzt und wenn, dann überwiegend von den Lehrern.

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