Neustadt Alle wollen „Ranger“ werden

Coole Sache: Angehende „Ranger“ beim Zubereiten von Stockbrot.
Coole Sache: Angehende »Ranger« beim Zubereiten von Stockbrot.

17 Kinder freuen sich zurzeit auf dem Pfadfinderplatz in Hambach auf ihre „Ranger-Prüfung“. Sie nehmen am Ferienhit „Junior Ranger Entdecker Camp“ teil, den die Stadt in Kooperation mit dem Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM) anbietet, und sind diese Woche täglich im Wald.

Von der Wanderung am Mittwoch bringen sie dicke Kastanienäste mit. „Es gibt nachher Stockbrot“, rufen sie. Natascha-Marie Ehlen, Vorsitzende des CVJM Neustadt, hat das Lagerfeuer bereits vorbereitet. Ehlen ist schon seit drei Wochen im Einsatz, denn bereits zuvor haben 44 Kinder an einem solchen Camp teilgenommen. In diesen ersten beiden Wochen allerdings noch ohne die beiden Experten aus dem Forstamt, die erst dieses Mal beteiligt waren. Forstwirt Martin Eberhardt und Förster Rüdiger Sinn sind Waldpädagogen vom Forstamt Haardt (mit Sitz in Landau) und im Auftrag des Landes in der Umweltbildung pfalzweit unterwegs. Sie haben den Kindern den heimischen Wald mit Pflanzen und Tieren in den ersten Projekttagen näher gebracht. Jetzt sind die Kinder von der Wanderung erschöpft, aber schon wieder wissbegierig. Zunächst erzählen sie, was sie bislang gelernt haben. „Wir haben hier ausgestopfte Waldtiere gezeigt bekommen“, sagt Nathan Rudolf. Marek und Aaron Deuber rufen: „Wir haben Trittsiegel gemacht.“ Dabei wurden die künstlichen Spuren, die durch einzelne Präparate von Vorderfüßen in Ton gedrückt wurden, mit Gips ausgegossen. Auch Igel wurden getöpfert. Begeistert erklären Cornelius und Ferdinand Schneider: „Die Beschreibung in der Ferienhits-Broschüre hat sich cool angehört. Und jetzt ist es hier auch cool.“ Und sie zeigen auf die Tipis, die sie aus langen Ästen gebaut haben. Die 27-jährige Ehlen, die zur Zeit im Referendariat in der Grundschule Diedesfeld arbeitet, sorgt auch für einen christlichen Bezug im Lagerleben. Das Mittagessen wird über dem wegen der Trockenheit gut gesicherten Lagerfeuer bereitet. In einem großen Aluminiumtopf wird das Holz angezündet, darüber kommen ein Rost und Alufolie. So gibt es neben Hamburgern, Grillwürstchen auch eine richtige „Lagerfeuer-Pizza“. „Das funktioniert, wenn man den Teig dünn ausrollt“, erklärt Ehlen. Um die Verpflegung kümmert sich Köchin Ina Schläger. Sie sagt: „Die Mischung für das Stockbrot lässt sich leicht herstellen. Man benötigt 500 Gramm Mehl, 100 Gramm Butter, ein Ei, Trockenhefe, 80 Gramm Zucker und einen Viertelliter Milch. Dann einfach alle Zutaten zu einem Hefeteig verarbeiten.“ Förster Rüdiger Sinn ist gerne beim CVJM dabei. „Toll, was die ehrenamtlichen Betreuer hier alles anbieten“, lobt er. Er ist überzeugt, dass alle Kinder die „Rangerprüfung“ am heutigen Freitag mit Fragen zu heimischen Tieren, Baumarten oder den Himmelsrichtungen locker bestehen werden. Den Spruch: „Im Osten geht die Sonne auf, im Süden nimmt sie ihren Lauf, im Westen wird sie untergehen, im Norden ist sie nie zu sehen“, haben sich die Kinder jedenfalls schon eingeprägt.

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