Neustadt Absteiger will Nachbarn ärgern

Müssen auf ein Wiedersehen warten: Leandro Rodrigues Assis (links, VfL Neustadt) sowie Haßlochs Lukas Olbrich und Lucas Franzreb
Müssen auf ein Wiedersehen warten: Leandro Rodrigues Assis (links, VfL Neustadt) sowie Haßlochs Lukas Olbrich und Lucas Franzreb.

«NEUSTADT/ MAIKAMMER/ HASSLOCH.» Witterungsbedingte Spielausfälle zeichnen das Tabellenbild in der Fußball-A-Klasse Rhein-Mittelhaardt. Nur sieben der sechzehn Konkurrenten haben regulär alle ihre Spiele bestritten. Die Kellerkinder TSV Königsbach und der VfL Neustadt sind bereits mit zwei Partien in Rückstand.

Edesheimer Fußballfans können am heutigen Freitag eine lockere Frühlingswanderung durch die Weinberge machen – nach Maikammer. Dort erwartet um 19 Uhr Schlusslicht TuS Maikammer die launische und im Zickzackkurs durch die Liga ziehende SG Edesheim/Roschbach, die zuletzt auf den vierten Tabellenplatz hochgeklettert ist. „Es wird natürlich schwer, aber wir stecken nicht auf und werden erneut alles probieren“, verspricht TuS-Trainer Hasan Sahin. Trotz 2:1-Führung und ansprechender Leistung musste seine Elf in Harthausen die 18. Saisonniederlage quittieren. „Meine Mannschaft lässt sich nicht hängen, trainiert gut und ist beispielhaft motiviert. Sie kommt einem Sieg immer näher“, sieht Sahin eine positive Entwicklung und hofft mit einer guter Leistung, den Nachbarn aus Edesheim „etwas ärgern“ zu können. Der Spielausfall an der Neustadter Haidmühle vergangenen Sonntag kam Primus VfB Haßloch etwas ungelegen. Um in Tritt zu bleiben, hätte die Mannschaft gerne gespielt. So heißt es für den Aufstiegsaspiranten im Heimspiel gegen den FC Speyer II (morgen, 16.30 Uhr) vorrangig, wieder den eigenen Rhythmus zu finden. Die Gäste kommen mit der Empfehlung von fünf Siegen in Folge und ergatterten die Hälfte ihrer Punkte auswärts. „Das wird eine ganz schwere Aufgabe“, erwartet Co-Trainer Sebastian Pelgen. Den 10:0-Sieg im Hinspiel, „als wir uns in einen Spielrausch gesteigert haben“, will der Übungsleiter keinesfalls als Maßstab sehen. „Speyer hat eine junge, spielstarke Truppe, die uns alles abverlangen wird“. Ob der VfB in Bestbesetzung antreten kann ist noch offen. „Wir haben einige Schichtarbeiter im Team, deren Einsatz nie richtig planbar ist“, erklärt Pelgen. Trotz der Niederlage in Dudenhofen sieht der Trainer des TSV Königsbach Achim Naumer seine Mannschaft in guter Verfassung: „Einsatz und Einstellung haben gestimmt, schade, dass uns zwei vermeidbare und ärgerliche Tore um den Lohn gebracht haben.“ Im Heimspiel gegen den TSV Lingenfeld (Sonntag, 15 Uhr), erwartet Naumer „eine Begegnung auf Augenhöhe“. Die Gäste stehen nur zwei Zähler besser als die Königsbacher und sind in ihrer Trefferquote nur drei Tore schlechter. Beide Kontrahenten stehen unter Erfolgszwang. „Für uns zählt nur ein Sieg“, weiß TSV-Coach Naumer. Ein Dreier würde dem TSV Königsbach vorerst etwas Luft im Abstiegskampf verschaffen. Lukas Altrock (Urlaub) und Maximilian Goldmann (beruflich verhindert) fehlen Königsbach, dafür ist Kapitän Jan Weiner – Naumer: „Ein ganz wichtiger Leistungsträger für uns“ – wieder dabei. „Der letzte Spieltag ist gut für uns verlaufen, wir haben endlich einmal nicht verloren“, übt sich der Trainer des VfL Neustadt Thomas Wünstel nach dem ausgefallenen Heimspiel gegen Tabellenführer Haßloch in Sarkasmus. Nach den unrühmlich Vorfällen in Altdorf-Böbingen – der Sachschaden in der Umkleidekabine wird inzwischen auf rund 2000 Euro beziffert (wir berichteten am 14. März) – haben sich die Wogen etwas geglättet. Mannschaft und Vorstand trafen sich zur gemeinsamen Aufarbeitung. Auf der Suche nach dem Schuldigen tappt der VfL indes noch im Dunkeln. „Es gibt keine Zeugen. Es hat ja niemand mitbekommen“, erklärt Wünstel. Beim zu Hause schon viermal geschlagenen Tabellensechsten TuS Mechtersheim II, der sich seit dem zehnten Spieltag, als er auf Platz zwei gestanden hatte, auf Sinkflug befindet, glaubt der VfL-Trainer durchaus an eine Chance: „Ich hoffe, wir können Bestbesetzung bieten“.

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