Hoppstädten-Weiersbach Ministerium fördert Projekte zur Önologie am Umwelt-Campus

 Am Umwelt-Campus werden zwei Projekte zum Thema Weinbau gefördert.
Am Umwelt-Campus werden zwei Projekte zum Thema Weinbau gefördert.

Mit insgesamt mehr als vier Millionen Euro fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft zwei große Verbundprojekte, mit denen der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) im Weinbau weiter vorangetrieben wird. Die Förderbescheide übergab Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner am 10. Mai am Umwelt-Campus Birkenfeld.

2,9 Millionen Euro gehen an ein Projekt unter dem Namen „Pinot“. Darin soll die Entwicklung einer künstlichen Intelligenz für oenologische Technologie gefördert werden. Um die Arbeit von Winzern zu erleichtern, werde menschliche Wahrnehmung von Nase, Zunge und Mund mit Sensoren und künstlicher Intelligenz unterstützt, erläutert der Umwelt-Campus. Ziel des Projekts sei es, Winzer, Kellermeister sowie Weinhändler durch die Entwicklung mobiler Handgeräte und Laborsysteme bei der Erfassung weinbezogener Informationen zu unterstützen.

Analyse mittels Multi-Sensor

Dadurch werde es möglich, den Geschmack von der Traube bis zum fertigen Wein objektiv und digital festzuhalten. Für Qualitätssicherung, Rückverfolgbarkeit, Nachhaltigkeit und Sicherstellung der Authentizität von Wein kommen Multi-Sensor-basierten Analysesystemen eine besondere Bedeutung zu.

Weitere 1,2 Millionen Euro fließen in das Projekt „Smart Grape“, ein KI-basiertes Messsystem zur Qualitätsbestimmung im Weinbau. Für die Entwicklung des Messsystems auf Basis der Infrarotspektroskopie soll an verschiedenen Punkten KI eingesetzt werden, um ein mobiles, adaptives, kostengünstiges, robustes und zuverlässiges System zur Auswertung komplexer Spektren zu entwickeln und damit die Qualitätscharakterisierung von Weintrauben und die Bestimmung des Schimmelpilzwachstums voranzutreiben. Die Entwicklung erfolgt unter Einsatz maschineller Lern- und Datenverarbeitungsmethoden. Viele tausend Signale qualitätsbestimmender Traubeninhaltsstoffe werden mittels KI in den Qualitätskontext des Produkts Wein gesetzt. Das Messsystem werde als kompaktes, robustes und kostengünstiges Verfahren für die Anwender im Weinberg und Kelterhaus konzipiert.

„Die Digitalisierung ist im Weinbau längst angekommen“, sagte Klöckner bei der Übergabe. Zum einen werde eine „künstliche Nase“ gefördert, zum anderen unterstütze das Ministerium die Entwicklung eines Messsystems zur Charakterisierung der Qualität von Weintrauben – hin zu mehr Effektivität und Objektivität. Dies seien Vorhaben, die die Arbeit der Winzer zukünftig erleichterten und dem Verbraucher beim Weinkauf noch mehr Orientierung böten, sagte die ehemalige Weinkönigin.

x