Kirn Im Kreis Bad Kreuznach droht nächtliche Ausgangssperre

In Kirn gab es einen massiven Ausbruch des Coronavirus.
In Kirn gab es einen massiven Ausbruch des Coronavirus.

Im Landkreis Bad Kreuznach wird es ab Mitte kommender Woche wohl eine nächtliche Ausgangssperre geben. Außerdem steht die Außengastronomie wieder vor der Schließung. Grund für die einschneidenden Maßnahmen ist eine mehrtägige Inzidenz von über 100 im Kreis, wie Landrätin Bettina Dickes (CDU) bei einer Pressekonferenz am Donnerstag informierte.

Die „Notbremse“ stoppe die erst vor Kurzem eingeführten Lockerungen. Verantwortlich für die hohe Inzidenz war ein massiver Corona-Ausbruch in der Stadt Kirn sowie der Verbandsgemeinde (VG) Kirner Land. In den vergangenen Tagen hatte es allein in der Stadt 43 Neuinfektionen gegeben, weitere 25 traten in der VG – vor allem in Meckenbach, Bärenbach und Hahnenbach – auf. Der Inzidenzwert in der Stadt Kirn lag am Donnerstag bei 511, in der Verbandsgemeinde nur leicht darunter bei 378. Laut Dickes befinden sich rund 1000 Personen unter Quarantäne.

Das Virus habe sich vor allen in drei Bereichen gezeigt: In Kirn seien vier größere Flüchtlingsfamilien betroffen. Zudem trat das Virus massiv in der Kita Kirnsulzbach auf, wo 19 Kinder, vier Erzieher und zwei Reinigungskräfte positive Testergebnisse erhielten. Die Einrichtung wurde geschlossen, da alle Kita-Gruppen betroffen sind.

Baptistengemeinde blockt

Als besonders problematisch bezeichnete Dickes einen Coronavirus-Ausbruch rund um das Bethaus der Baptisten in Kallenfels, wo 25 Personen positiv getestet wurden, die auch Kontakte nach Bad Sobernheim und Birkenfeld hätten. Die Baptisten sind laut Dickes bislang nicht bereit, ihre Gottesdienste oder Treffen einzuschränken. Es gebe keine Zusammenarbeit mit den Behörden. Dickes: „Das macht mich richtig wütend. Wir haben durch die Coronaverweigerer doppelt und dreifach Arbeit. Da greift man sich an den Kopf, wenn hier mit Verweis auf Religionsfreiheit die Mitarbeit verweigert wird.“

Vorsorglich geschlossen wurden auch zwei Schulen, wo das Virus grassierte. Sie sollen bis einschließlich Dienstag geschlossen bleiben.

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