Birkenfeld Forscher am Umwelt-Campus wollen Abfall vermeiden

Das neue Mehrwegsystem in der Mensa des Umwelt-Campus Birkenfeld verfügt über Essensbehälter aus recycelten Alt-Speiseölen und F
Das neue Mehrwegsystem in der Mensa des Umwelt-Campus Birkenfeld verfügt über Essensbehälter aus recycelten Alt-Speiseölen und Fichtenholzfasern.

In der Mensa des Umwelt-Campus Birkenfeld hat Mehrweggeschirr Einzug erhalten. Mit Hilfe einer eigens dafür entwickelten App können von nun an wiederverwendbare Mehrweg-Bowls pfandfrei in der Mensa ausgeliehen werden.

Vorangegangen war ein Forschungsvorhaben „Mehrweg- und Kaskadenwirtschaft am Umwelt-Campus“. Das vom Klimaschutz-Ministerium geförderte Projekt verfolgt zwei Abfallvermeidungsstrategien: Im Bereich der Mensa sollen Einwegverpackungen für das Essen außerhalb vermieden und durch die wiederverwendbaren Mehrweg-Bowls ersetzt werden. Und im Bereich der Studierendenwohnheime soll das Sperrabfallaufkommen durch eine Möbelbörse mit digitaler Plattform drastisch reduziert werden.

Gebrauchtmöbelbörse läuft

Bereits zu Beginn dieses Jahres war der Betrieb der Gebrauchtmöbelbörse für Studenten am Umwelt-Campus an den Start gegangen. Nun sollen auch in der Mensa unnötige Abfälle vermieden werden. Durch die Einwegkunststoffverbotsverordnung wird die Verwendung von bestimmten Einwegkunststoffprodukten verboten, das Kernproblem der Abfallvermeidung jedoch nicht gelöst. Dagegen stellen Mehrwegsysteme eine Lösung zur Abfallvermeidung dar und müssen ab Januar 2023 als Alternative zu Einwegverpackungen aus Kunststoff in der Gastronomie angeboten werden. Neben der Abfallvermeidung erhofft sich das Projektteam darüber hinaus Daten über die Zyklizität der Mehrweg-Bowls, Abfallvermeidungs- sowie zu CO2-Einsparungspotenzialen zu erlangen.

Mit E-Mail anmelden

In dem Forschungsvorhaben wurde ein App-basiertes Mehrwegsystem entwickelt, mit deren Hilfe Essen pfandfrei in einer wiederverwendbaren Mehrweg-Bowl ausgegeben werden können. Die Essensbehälter sind aus Bio-Polypropylen und Fichtenholzfasern gefertigt, wobei der erste Stoff aus pflanzlichen Altspeiseölen hergestellt wird – einem Abfallprodukt der Lebensmittelindustrie. Auch die Fichtenholzfasern sind ein Abfallprodukt aus Sägewerken. Das eingesetzte Holz stammt nach Angaben des Campus aus nachhaltiger Forstwirtschaft und ist zertifiziert.

Beim Gebrauch des neuen Systems können sich Mitarbeiter, Professoren sowie Studenten per Smartphone mit ihrem Hochschul-Account bei der App anmelden. Externe Personen, die keinen eigenen Hochschul-Account besitzen, können sich auch mit ihrem Namen und einer gültigen E-Mail-Adresse anmelden. So werde gewährleistet, dass auch Anwohner, Besucher oder Gäste des Hotels an dem Mehrwegsystem teilnehmen und Bowls ausleihen können, informierte ein Campus-Sprecher.

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