Mannheim Plakataktion: Kampf gegen Drogen

Präsentieren Plakate zu einem internationalen Aktionstag (von links): Timo Kläser, Dirk Grunert und Philip Gerber.
Präsentieren Plakate zu einem internationalen Aktionstag (von links): Timo Kläser, Dirk Grunert und Philip Gerber.

Drogen waren zu allen Zeiten ein Thema. Mit verschiedenen Aktionen weisen Politik, Behörden und Vereine immer wieder auf Gefahren hin, die der Konsum von Rauschmitteln mit sich bringt. Eine Mannheimer Bestandsaufnahme.

„Ecstasy ist Dein Ding? Ganz sicher?“ Mit der großen Plakataktion zum Internationalen Tag gegen Drogenmissbrauch am Samstag, 26. Juni, wollen Stadt und Drogenverein nicht nur für Aufmerksamkeit sorgen. Sie wollen auch Diskussionen zum Umgang mit illegalen Substanzen anstoßen und Hilfsangebote an Konsumenten sowie deren Freundes- und Familienkreis machen.

„Das ist uns ein wichtiges Anliegen“, betonte der für den Fachbereich Gesundheit zuständige Bürgermeister Dirk Grunert (Grüne), der deshalb die Schirmherrschaft für die Plakataktion übernommen hatte. Der Beratungsbedarf sei schließlich vorhanden. So haben nach einer anonymen Umfrage der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen 15,2 Millionen Erwachsene zwischen 18 und 64 Jahren angegeben, dass sie zumindest einmal in ihrem Leben illegale Drogen konsumiert haben. Jugendliche bis 17 Jahre waren es 481.000.

„Wir glauben, dass dies eher die untere Grenze ist“, sagt Philip Gerber, Geschäftsführer des Mannheimer Drogenvereins, der Ansprechpartner für alle Betroffenen und deren Angehörige ist. „Drogen gehören zur Realität. Das sollte man nicht negieren“, ergänzt Grunert. Ziel sei es, einen möglichst guten Umgang zu ermöglichen, im besten Fall Nicht-Konsum zu erreichen. Das gelte gleichermaßen für die illegalen Produkte wie Cannabis oder Amphetamine, aber auch für legale, gesellschaftlich akzeptierte wie die Volksdroge Alkohol. „Es ist wichtig, darüber zu sprechen.“ Eine Tabuisierung des Themas helfe nicht weiter, so Grunert.

So sieht’s in Mannheim aus

„Wir richten uns mit der Kampagne nicht nur an Abhängige“, betont Gerber. Er präsentiert noch weitere Zahlen: Demnach haben rund 20.000 Erwachsene und 3500 Jugendliche in Mannheim in den letzten zwölf Monaten illegale Drogen konsumiert. Der Großteil davon (16.500/2900 Menschen) hatten dabei Kontakt zu Substanzen aus der Familie der Cannabioiden. „Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Konsum oder den Konsumwünschen ist ein wichtiger Schlüssel für Veränderung. Diese Reflexion wollen wir mit der Plakataktion anregen und fördern“, so Gerber. Deshalb wird hier neben dem Internetauftritt des Drogenvereins als Anlaufstelle für Hilfsangebote auch auf www.drugcom.de verwiesen, das Internetportal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Sie informiert ebenfalls über Wirkungsweisen illegaler und legaler Drogen.

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