Heidelberg Heidelberger Zoo: Krauskopfpelikane fühlen sich pudelwohl

Seit Juni haben die Flamingos im Zoo Heidelberg bedrohte Krauskopfpelikane als neue Nachbarn. Die Vögel mit den auffälligen, lustigen Frisuren gelten als die am stärksten bedrohte der insgesamt acht Pelikanarten.

In Deutschland wurden Krauskopfpelikane wahrscheinlich bereits im Mittelalter ausgerottet. Anhand von Knochenfunden lässt sich nachweisen, dass sie einst in fast ganz Europa verbreitet waren. Doch nicht nur Menschen dezimierten die Art, die mit 3,10 bis 3,40 Meter die größte Flügelspannweite aller europäischen Vögel hat.

Die Vogelgrippe traf dieses Jahr auch die Population der Krauskopfpelikane hart. Weltweit haben sie nur rund 10.000 Tiere überlebt. Inzwischen gibt es Planungen, die bedrohten Vögel in Mitteleuropa wieder auszuwildern. Einen Beitrag zum Erhalt leistet der Heidelberger Zoo mit der Nachzucht.

Nicht kälteempfindlich

Das Prachtkleid der Krauskopfpelikane – bestehend aus dem großem Federschopf und der orangenen Färbung der Schnabelhaut – können Besucher im Winter und Frühjahr besonders gut beobachten. Mit der wilden Frisur wollen sie während der Balz und Partnersuche auf sich aufmerksam machen und dem auserwählten Partner zu imponieren. Weibliche Pelikane sind meist etwas kleiner als die Männchen, unterscheiden sich sonst jedoch optisch nicht von ihnen.

Im Gegensatz zu den Rosapelikanen, die bisher auf dem See gelebt haben, kommen die Krauskopfpelikane gut mit Kälte zurecht und sind auf kein zusätzliches Winterquartier im Zoo angewiesen. Da nur eine begrenzte Anzahl Pelikane auf dem Flamingosee gehalten werden kann, sind die Rosapelikane in den Karlsruher Zoo umgezogen und haben den Krauskopfkollegen ihren Teil des Sees überlassen.

Perspektivisch sollen die drei Krauskopf-Pärchen Verstärkung durch zwei weitere Tiere erhalten– und dann tummeln sich hoffentlich bald kleine Krauskopfpelikan-Küken gemeinsam mit ihren Eltern am und auf dem See.