Ludwigshafen/Speyer „Zutiefst erschüttert“ über Rücktritt des Generalvikars

Andreas Sturm
Andreas Sturm

Die Ludwigshafener Pfarrei Hll. Petrus und Paulus „bedauert den Rücktritt von Generalvikar Andreas Sturm und seinen Austritt aus der katholischen Kirche sehr“. Eine entsprechende Stellungnahme hat der Pfarreirat in seiner Sitzung am 17. Mai verabschiedet.

Darin heißt es: Andreas Sturm habe mit seinem Reden und Handeln vielen Menschen Hoffnung gegeben, dass eine echte und tiefgreifende Veränderung der Kirche möglich ist. „Dass mit ihm nun jemand, der als Generalvikar einen tiefen Einblick in die laufenden Diskussionsprozesse der katholischen Kirche in Deutschland und weltweit hatte, sagt, diese Hoffnung auf Veränderung verloren zu haben, erschüttert uns zutiefst.“

„Hoffnung nicht aufgeben“

Gemeinsam mit Bischof Karl-Heinz Wiesemann will die Pfarrei trotzdem versuchen, „unsere Hoffnung auf eine wahrhaftig geschwisterliche Kirche nicht aufzugeben. Unser Eindruck ist, dass die Kirche von Speyer – nicht zuletzt auch durch die Arbeit von Andreas Sturm – auf diesem Weg weiter voran gekommen ist als manche andere Diözese in Deutschland. Wir wollen unseren Bischof und seinen neuen Generalvikar Markus Magin ausdrücklich ermutigen, diesen Weg weiter zu gehen und deutliche Zeichen zu setzen für eine Kirche, die ein echter Segensort für alle Menschen guten Willens ist. Dafür versprechen wir ihm auch weiterhin unsere Unterstützung.“

Wo Sturm seine Zukunft sieht

Andreas Sturm, der vor vier Jahren das Amt des Generalvikars, des wichtigsten Mitarbeiters des Speyerer Bischofs, antrat, hatte am 13. Mai in einer persönlichen Erklärung mitgeteilt, dass er das Amt aufgeben und gleichzeitig die römisch-katholische Kirche verlassen wird.

Seine Zukunft sieht der 47-Jährige in der altkatholischen Kirche, wo er künftig als Priester tätig sein will. Einer Kirche, in der Frauen Priesterinnen werden können, in der es kein Zölibat gibt, in der Bischöfinnen und Bischöfe gewählt und kirchliche Leitungsaufgaben auch von Laien ausgeübt werden.

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