Ludwigshafen Zur Sache: Kleines Baugebiet an der Alten Weinstraße

Nicht verwirklichte Bebauungspläne in der Stadt gibt es auch aus der jüngsten Vergangenheit. „Es ist eine Hängepartie“, sagt Edwin Rosenkranz und meint damit ein 9380 Quadratmeter großes Ackergelände an der Alten Weinstraße in Maudach. Es liegt zwischen der Umgehungsstraße und dem Friedhof. Schon 2007 hat der Maudacher den damaligen Baudezernenten Ernst Merkel (CDU) angeschrieben und ihn darauf hingewiesen, dass die Grünfläche als Bauland geeignet sei. Seit Jahrzehnten ist sie für eine Friedhofserweiterung reserviert. Merkel vertröstete ihn damals mit notwendigen „Überlegungen und Prüfungen“. Im April hat sich Edwin Rosenkranz, der vor kurzem 81 geworden ist, an Oberbürgermeisterin Eva Lohse (CDU) gewandt. Bis jetzt ist die Fläche im Bebauungsplan Nr. 436 „An der Lindenstraße“ (1989) als öffentliche Grünfläche mit Zweckbestimmung „Friedhof“ festgesetzt. „Da die Fläche künftig nicht mehr vollständig für eine Friedhofserweiterung benötigt wird, soll dem Wunsch der Grundstückseigentümer gefolgt und auf einem Teilbereich ein allgemeines Wohngebiet entwickelt werden“, schrieb die OB im Mai an Rosenkranz. So habe der Stadtrat bereits im September 2015 den Beschluss gefasst, einen Bebauungsplan „Südlich Maudacher Friedhof“ aufzustellen. Dazu müsste der rechtskräftige Bebauungsplan geändert werden, erläutert Joachim Magin, Leiter der Stadtplanung. Dass dies bis jetzt noch nicht geschehen ist, liegt an einem Eigentümer, der nicht bereit ist, seine Fläche zu verkaufen. Da diese direkt an den jetzigen Friedhof angrenzt, „wäre eine unmittelbare Erschließung der Friedhofserweiterungsflächen über den bestehenden Friedhof nicht gewährleistet“, erklärt Magin. Das sieht Edwin Rosenkranz, dem selbst dort Grundstücke gehören, anders: Man könne die Fläche auch von der Alten Weinstraße aus erreichen, sagt er und zeigt die fertigen Planungen einer Baufirma für schmucke Einfamilienhäuser. Wege zwischen den Häusern führen von der Alten Weinstraße zu der potenziellen Friedhofserweiterungsfläche. Die Stadt will jedoch weiterhin erst dann Planungsrecht schaffen, wenn sie alle rückwärtigen Grundstücke kaufen kann. „Da hat die Stadt kein Geld und will trotzdem für 100.000 Euro Grundstücke kaufen, die dann leer liegen“, sagt Rosenkranz. „Es ist eine Schande“, findet er klare Worte. Seine Grundstücke darf er weder bebauen noch verkaufen. „Maudach ist so begehrt, da verstehe ich nicht, dass man keine Entscheidung treffen kann.“

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