Ludwigshafen Zu Hause eine Macht
«LUDWIGSHAFEN.» Der SV Ruchheim hat in der Fußball-Bezirksliga eine starke Hinserie gespielt und ist als Tabellenzweiter in die Winterpause gegangen. Spitzenreiter TSV Billigheim-Ingenheim ist nur zwei Punkte entfernt. Die Teilnahme an den Aufstiegsspielen ist realistisch, aber auch der Direktaufstieg ist möglich.
„Wir haben lediglich vier von 18 Partien nicht gewonnen und sind dennoch nur Zweiter. Das zeigt, welch ein Kaliber Billigheim-Ingenheim ist“, sagt Trainer Tobias Ehrenberg. Verloren hat der SVR nur beim BSC Oppau (1:2) und beim FC Lustadt. Das 0:1 dort war die einzige Partie, in der die Ruchheimer ohne eigenen Treffer blieben. Auch die beiden Remis kamen vor fremdem Publikum zustande: Bei Südwest Ludwigshafen gab es ein 1:1 und beim VfR Frankenthal ein 2:2. „Da haben wir eine 2:0-Führung verspielt“, ärgert sich Ehrenberg. Zu Hause sind die Ruchheimer eine Bank. Alle elf Heimspiele wurden bei einem Torverhältnis von 50:9 gewonnen. Fünfmal gab es Erfolge mit mindestens vier Treffern Differenz. Der Schuh drückt auswärts. „Da müssen wir stärker werden. Wobei es schon besser wurde. Bei den hart erkämpften 3:2-Siegen in Rheinzabern und beim ESV Ludwigshafen haben wir eine gute Mentalität gezeigt“, verdeutlicht der Trainer. Von den restlichen zwölf Begegnungen ab März finden nur noch vier auf dem eigenen Gelände statt, achtmal muss der SVR reisen. Ein großes Plus der Schwarz-Weißen ist die Spielstärke. Ruchheim spielt Kombinationsfußball und versucht die meist massierten Abwehrreihen der Gegner mit vielen flachen Pässen in die Schnittstelle der Kette auszuhebeln. Auch die häufig geschlagenen Diagonalbälle sind ein bewährtes Stilmittel der Ruchheimer. „Zudem hatten wir über die offensiven Außenbahnen in etlichen Partien Schnelligkeitsvorteile“, ergänzt Ehrenberg. Wenn das Zentrum verdichtet ist, dann reißt der SVR die gegnerischen Defensiven über die Flügel auf. Das alles führt dazu, dass Ruchheim bereits 63 Tore erzielt hat, deutlich mehr als der zweitbeste Angriff (Jockgrim und der ESV mit je 41 Treffern). David Gerner wies seine Qualitäten als Vollstrecker eindrucksvoll nach und führt mit 26 Treffern die Schützenliste der Liga souverän an. Beim SVR folgen Elfmeterspezialist Emre Efe (9), Mert Hizarci (8), Mahmud Harb und Hüseyin Coskun (je 4). „Wir haben uns aber auch defensiv verbessert“, spielt der Coach auf nur 19 Gegentore in 18 Partien an. Ehrenberg hebt die Zweikampfstärke hervor, erkennt aber auch eine Steigerung im Spielaufbau aus der Abwehr. Der weite Schlag ist eher verpönt, die Ruchheimer beginnen in der Defensive mit der Spielgestaltung. „Besser werden müssen wir bei gegnerischen Standards. Da sind wir zu nachlässig“, fordert der Übungsleiter. Ehrenberg sieht den Reifeprozess noch nicht als abgeschlossen an: „Die Mannschaft verfügt über Erfahrung, ist aber dennoch jung und entwicklungsfähig.“ Der SVR hat in der Vorrunde 22 Akteure eingesetzt. Janosch Diemer und David Gerner waren in allen 18 Partien am Ball. Auf 17 Einsätze kommen Hüseyin Coskun, Mahmud Harb und Benedikt Thiel. In der Winterpause hat der Aufstiegsaspirant seinen Kader ausgedünnt und vier Akteure abgegeben. Bis auf Efe waren jedoch alle anderen Spieler aus der zweiten Reihe. Das ging zu Lasten der Breite, das Gerüst blieb jedoch bestehen.