Über den Kirchturm hinaus Zeichen gegen reale und soziale Kälte

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So schön die Aussicht auf weiße Weihnachten auch ist, diese klirrende Kälte hätte in diesem Winter niemand gebraucht. In einem Winter, in dem die gestiegenen Energiepreise viele Menschen in eine Notlage bringen. Viele frieren – teilweise schon seit Wochen – entweder aus Vorsicht vor einer möglichen Gasknappheit oder aus Sorge vor den Abrechnungen im nächsten Jahr.

Gerade Menschen in prekären Lebenssituationen trifft es besonders hart. Es droht Wohnungslosigkeit, weil Mieten nicht mehr gezahlt werden können. Manche fürchten um ihre Jobs. In den Notunterkünften werden die Heizungen gedrosselt. Öffentliche Gebäude werden weniger geheizt, gerade für Menschen ohne festen Wohnsitz sind sie oft ein Rückzugsort.

Aktion „Wärmewinter“

Die evangelische Kirche in Deutschland und die Diakonie rufen deshalb unter dem Stichwort „Wärmewinter“ dazu auf, der realen und der sozialen Kälte Wärme entgegenzusetzen. Dazu gibt es jetzt schon viele Ideen: Diakonische Einrichtungen und Kirchengemeinden öffnen ihre Häuser, damit man sich dort aufwärmen kann. Es gibt Spendenaktionen und kostenlose Beratungsangebote. An vielen Orten werden kostenlose warme Mahlzeiten und Heißgetränke verteilt.

Hier in Ludwigshafen hat die Suppenküche länger geöffnet, in manchen Gemeindehäusern gibt es Wärmestuben und Spielenachmittage. Der Kirchenbezirk sammelt Spenden für Decken, die dann in Kooperation mit der ökumenischen Sozialstation in den Haushalten verteilt werden.

Trotzdem frieren immer noch Menschen. Und jeder Mensch, der friert, ist einer zu viel. Deshalb: Nehmen Sie die Angebote an. Fragen Sie nach. Machen Sie Betroffene auf die Hilfsangebote aufmerksam. Packen Sie bei einer Aktion in Ihrer Nähe mit an. Oder spenden Sie, wenn Sie selbst nicht aktiv werden können. Damit in diesem Winter niemand frieren muss.

Der Autor

Florian Grieb (32) ist Pfarrer in der protestantischen Jona-Kirchengemeinde

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Florian Grieb
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