Ludwigshafen „Wollen wieder attraktiven Handball spielen“
Wir sind von Anfang an offen miteinander umgegangen. Und als Markus Zentgraf auf mich zukam, habe ich relativ schnell signalisiert, dass ich mir diese Aufgabe vorstellen kann und es mir auch zutraue. Ist die Handball-Oberliga der richtige Einstieg für einen Jung-Trainer? Ich finde, es ist genau die richtige Liga für den Verein und auch für mich. Wir bewegen uns hier schließlich noch im Leistungssportbereich, haben dreimal in der Woche Training. Mein Leben war schon immer sehr stark vom Handballsport geprägt. Weniger hätte ich mir nicht vorstellen können. Ich bin jung, sehr motiviert und nehme diese Herausforderung gerne an. Wie ist das aktuell in der Mannschaft? Wird der spielende Co-Trainer mittlerweile anders wahrgenommen? Ich würde sagen, dass wir uns in einem logischen Prozess befinden. Ich habe in den letzten beiden Jahren als Co-Trainer schon immer etwas mehr Verantwortung übernommen. Der Vorteil ist, dass ich nach wie vor sehr nah an der Mannschaft bin und viele Gespräche führe. Klar ist aber auch, dass nicht immer alle Spieler zufrieden sein können. Auch das höre ich aus den Gesprächen. War es geplant, dass die Verantwortung immer größer wurde? Es hat sich eben so entwickelt. Dafür bin ich dem aktuellen Trainer Patrick Horlacher sehr dankbar. Er hat mir nach und nach immer mehr Verantwortung übertragen. Ich bin schon jetzt in der Spiel- und auch in die Trainingsvorbereitung eingebunden. Und in die Auszeiten. Im Spiel gegen Fürstenfeldbruck ist mir aufgefallen, dass Trainer Horlacher das Wort seinem Co-Trainer überlassen hat … Das ist eigentlich schon länger so. Vielleicht ist es erst jetzt aufgefallen, nachdem wir den Wechsel publik gemacht haben. Bei Auszeiten und auch in der Kabine kommt schon seit einer Weile die erste Ansprache von mir. Patrick äußert sich, wenn er noch etwas ergänzen will. Das klappt zwischen uns sehr gut. Von der guten Zusammenarbeit im aktuellen Trainerteam abgesehen: Welcher Trainer war für Sie prägend? Ich hatte während meiner Laufbahn sehr viele sehr gute Trainer, von denen ich immer versucht habe, mir etwas abzuschauen. In Waldsee war das zum Beispiel Frank Buder. Bei der Pfalzauswahl habe ich sehr viel von Manfred Müller gelernt. Später in Haßloch hatte ich sehr lange Richard Schüle, der mich sicher ebenfalls geprägt hat. Winfried Job hatte ich ebenfalls in Haßloch. Das war zwar leider nur eine sehr kurze Zeit, aber auch von ihm habe ich sehr viel gelernt. Und hier in Mundenheim war sicherlich Marcus Muth die wichtigste Persönlichkeit. Sehr viele unterschiedliche Trainer mit verschiedenen Ansätzen. Wie würden Sie Ihren Trainerstil beschreiben? Dafür ist es noch zu früh. Klar ist aber, dass es mein Ziel ist, im kommenden Jahr schnell die jungen Spieler einzubinden. Wir wollen einen attraktiven, schnellen Handball aus einer stabilen Deckung heraus spielen. Das ist uns im vergangenen Jahr in der Oberliga gelungen, aktuell ist das in der Dritten Liga schwer umsetzbar. Dort wollen wir wieder hinkommen. Wie sieht es dafür mit der Kaderplanung aus? Die Gespräche hatten sich wegen der Trainersituation verzögert. Wir haben im November damit begonnen. Ich gehe davon aus, dass der Kader für die kommende Saison im Februar stehen wird. Wir wollen uns dabei ein wenig verkleinern. In der Oberliga sollte ein Kader von 14 Feldspielern und zwei Torleuten ausreichen, zumal dahinter wieder zwei oder drei Spieler aus der A-Jugend bereitstehen. Das ist der Mundenheimer Weg – und den wollen wir beibehalten. Wird sich auch im Trainerteam noch etwas verändern? Zumindest nicht personell. Stefan Wegerle wird von seiner aktuellen Position als Torwarttrainer zu einem Co-Trainer und mich so unterstützen. Heute steht das Spiel bei TGS Pforzheim an. Ist die laufende Runde denn schon abgehakt? Sicher nicht. Die Pause hat uns enorm gutgetan. Wir haben intensiv trainiert. Wir wollen in der Rückrunde nochmal alles abrufen, was wir haben. Das hat gegen Fürstenfeldbruck sehr gut geklappt, auch wenn es nicht zu einem Punktgewinn gereicht hat. So wollen wir uns, vor allem vor eigenem Publikum, weiter präsentieren.