Ludwigshafen Wochenspiegel:
Tischtennis ist ein schnelles Spiel, das in Deutschland ein Jörg Roßkopf oder ein Timo Boll populär gemacht haben. Rasante und spektakuläre Ballwechsel sind die Würze dieses Sports. Im Ping-Pong versuchen sich aktuell auch Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) und sein Mainzer Ressortkollege Volker Wissing (FDP), der sich am Dienstag bei einem Ortstermin ein Bild von der maroden Hochstraße Nord gemacht hat. Die beiden Politiker spielen sich zwar keine weißen Kügelchen zu, dafür aber die Verantwortung, wer letztlich wie viel Geld für den Abriss der Brückentrasse sowie den Bau einer nachfolgenden Stadtstraße beisteuert. Für Bund und Land geht es um 247 Millionen Euro. Das sind 85 Prozent der Gesamtkosten, da Ludwigshafen nicht mehr als 15 Prozent übernehmen kann. Und wie das gewiefte Taktiker nun mal tun, hat da jeder so seinen Matchplan. Wissing verweist auf die starke Vorhand Dobrindts, also die größeren Reserven des Bundes. Und Dobrindt spielt wohl auch mit Blick auf die Bundestagswahl auf Zeit. Sprich: Keiner will den ersten Aufschlag machen und vom anderen von der Platte gefegt werden. Dieses ermüdende Hin und Her ist bereits seit Jahren zu beobachten. Verlierer ist letztlich die Stadt, die ihre Planungen vorerst auf Eis legen muss. Womöglich bewegt sich erst etwas, wenn sich gar nichts mehr bewegt. Soll heißen: Wenn die verantwortlichen Ingenieure irgendwann die niederschmetternde Diagnose stellen: Hochstraße einsturzgefährdet, Sperrung unausweichlich! Könnte sein, dass die Partie Berlin gegen Mainz dann endlich Fahrt aufnimmt und sich die Rivalen an eine alte Tischtennis-Weisheit erinnern: Das Runde muss aufs Eckige. Das Rechtschreibprogramm spielt uns so manchen Streich. Aber so einen köstlichen Fauxpas wie gestern hatten wir lange nicht mehr im Blatt – auf der Seite „Service/Leserbriefe“. Konkret ging’s um die Zuschrift zu einem Bericht über einen Ludwigshafener, der in Berlin Marmelade verkauft. Udo Conte sprach in seinem Leserbrief natürlich von Zitrus- und nicht von „Zirkusfrüchten“. Den Autor hat’s amüsiert. Wir haken’s ab – als zuckersüßen Vertipper.