Ludwigshafen Wie sich die Pandemie auf Bürovermietungen auswirkt

In der Pandemie haben viele Menschen ihr Büro nach Hause verlegt.
In der Pandemie haben viele Menschen ihr Büro nach Hause verlegt.

Während die Pandemie in Mannheim und Heidelberg deutliche Spuren im Bürovermietungsmarkt hinterlassen hat, schneidet Ludwigshafen gut ab. Das geht aus einer Analyse des international tätigen Unternehmens Jones Lang LaSalle (JLL) hervor, das sich unter anderem mit Beratung und Investitionen im Immobilienbereich beschäftigt.

Ludwigshafen verzeichne „ein sensationelles relatives Plus von 150 Prozent gegenüber dem Vorjahr“, sagt Konstantinos Krikelis mit Blick auf die insgesamt vermietete Bürofläche. Krikelis ist bei JLL für die Bürovermietung in der Rhein-Neckar-Region zuständig. 2021 seien bislang 7500 Quadratmeter vermietet worden, 2020 seien es im gleichen Zeitraum nur 3000 Quadratmeter gewesen. Für Mannheim nennt JLL einen Rückgang der vermieteten Fläche um 19,5 Prozent, für Heidelberg einen „dramatischen Einbruch“ um 61,3 Prozent.

„Ludwigshafens Zukunft im zweiten Halbjahr 2021 und weit darüber hinaus wird wesentlich abhängen vom Standort des neuen Rathauses einerseits und von der Geschwindigkeit beim infrastrukturellen Umbau der Innenstadt, bedingt durch den Abriss und den Neubau der Auffahrten zu den beiden Rheinbrücken andererseits“, sagt Krikelis und vermutet: „Einen ähnlichen Höhenflug wie im ersten Halbjahr 2021 wird Ludwigshafen bis zum Jahresende auf jeden Fall nicht mehr erleben.“ JLL ist in Ludwigshafen unter anderem für die Vermietung der Büros im geplanten „Metropol“-Hochhaus am Berliner Platz zuständig.

Mehr Büro-Leerstand

Der Büro-Leerstand habe sich in der gesamten Metropolregion von rund 110.000 auf 192.000 Quadratmeter „rasant gesteigert“, wobei auch hier Ludwigshafen am besten abschneidet. Laut der JLL-Analyse liege der Leerstand in der Chemiestadt bei 2,7 Prozent, in Mannheim bei 5,2 und in Heidelberg bei genau 5 Prozent. Konstantinos Krikelis sagt: „Der Leerstand wird weiter leicht zulegen.“

Der Spitzenmietpreis für Büros habe sich in der Region im Vergleich zu 2020 noch einmal um 2,6 Prozent verteuert: von 19 Euro pro Quadratmeter im Monat auf 19,50 Euro pro Quadratmeter im Monat. Er rechnet damit, dass die 20 Euro pro Quadratmeter in den letzten Monaten dieses Jahres erreicht werden. Während der Corona-Pandemie seien aber auch wesentlich weniger geplante Büroflächen fertiggestellt worden. JLL bezieht sich mit all diesen Zahlen laut Krikelis auf selbst recherchierte Vermietungen in der gesamten Region.

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