Ludwigshafen Weitere „Stolpersteine“ werden verlegt

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Die Verlegung von drei weiteren „Stolpersteinen“ für drei in der NS-Zeit ermordete Angehörige der Familie Rauner in der Innenstadt, die am 17. Januar wegen der schlechten Witterung abgesagt werden musste, findet voraussichtlich im März statt.

Laut Johannes Graßl vom Verein „Stolpersteine“ werden zu diesem noch nicht exakt festgelegten Termin auch zwei Nachfahren von Karoline, Herta und Julius Rauner aus Dänemark nach Ludwigshafen kommen, um am Friedrich-Wilhelm-Wagner-Platz bei der Verlegung der „Stolpersteine“ dabei zu sein. Seit Beginn der europaweiten Aktion „Stolpersteine“ am 22. November 2007 wurden in Ludwigshafen 335 solcher Messingplaketten im Boden vor ehemaligen Wohnsitzen betroffener NS-Opfer verlegt. Graßl zufolge sind weitere etwa 30 Schicksale von Frauen, Männern und Kindern bekannt, die in Ludwigshafen ihren letzten Wohnsitz hatten. Für sie sollen in absehbarer Zeit „Stolpersteine“ verlegt werden.

100.000 in 31 Ländern

Die zunächst bundesweite, dann auf ganz Europa ausgedehnte Aktion wurde 1996 vom Kölner Künstler Gunter Demnig (76) initiiert. Bis heute wurden mehr als 100.000 „Stolpersteine“ in 31 Ländern verlegt. Mit ihnen wird an jüdische, aber auch an verfolgte, ermordete oder zum Suizid getriebene andere NS-Opfer erinnert.

Die meisten sind in der Innensatdt verlegt

In Ludwigshafen sind die meisten „Stolpersteine“ in der Innenstadt verlegt – 121 in Mitte, 109 in Süd. Es folgen Nord (50), Friesenheim (16), Ruchheim (15), Rheingönheim (10), Mundenheim (8), Gartenstadt (6), Oggersheim, West (jeweils 4) und Oppau (2). Mit den „Stolpersteinen“ wird auch an Persönlichkeiten erinnert, die diese dunklen Jahre überlebten, wie der Philosoph Ernst Bloch oder der SPD-Politiker Friedrich-Wilhelm Wagner. In Ludwigshafen gehörten bis zum Beginn der NS-Zeit 1933 nahezu 1400 Menschen der jüdischen Gemeinde an. Am 1. Januar 1937 waren es noch 772. Als am 22. Oktober 1940 183 Menschen ins südfranzösische Lager Gurs abtransportiert wurden, gab es in der Stadt praktisch keine Juden mehr.

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