Ludwigshafen Warum die Eulen Ludwigshafen sich zwei Hygiene-Experten geleistet haben

Pascal Durak (rechts) war gegen Bietigheim mit neun Toren der erfolgreichste Werfer der Eulen Ludwigshafen. Während des Spiels b
Pascal Durak (rechts) war gegen Bietigheim mit neun Toren der erfolgreichste Werfer der Eulen Ludwigshafen. Während des Spiels bestand für die 250 Zuschauer Maskenpflicht.

Handball: Bundesligist Eulen Ludwigshafen gewann am Samstag das letzte Vorbereitungsspiel gegen die SG BBM Bietigheim klar mit 30:20. Doch im Mittelpunkt stand der Testlauf mit Zuschauern. Denn erstmals durften 250 Fans wieder zu einem Spiel in die Eberthalle. Doch was kommt jetzt?

Das Lob kam von Experten. Klaus Emmermann und Norbert Luksch arbeiten für das Unternehmen Majova Medical Service in Neufahrn. Die 2019 gegründete Firma hat sich auf Hygiene und professionelle Desinfektion spezialisiert. Unter anderem an Flughäfen und Schulen haben Emmermann und Luksch schon ihre Expertise abgegeben. Die beiden Experten waren am Samstag beim Testspiel der Eulen Ludwigshafen gegen Zweitligist BBM Bietigheim (30:20) in der Halle, um zu prüfen, ob die Vorkehrungen, die die Eulen getroffen haben, angemessen waren. Denn gegen Bietigheim durften erstmals nach Monaten wieder Zuschauer in die Friedrich-Ebert-Halle. 250 Zuschauer waren erlaubt. Sollte der Test erfolgreich gewesen sein, dann besteht die Möglichkeit, dass zum ersten Heimspiel in der am Donnerstag beginnenden Bundesliga-Saison, mehr als 250 Zuschauer in die Eberthalle dürfen. Gleich zum ersten Heimspiel kommen die Rhein-Neckar-Löwen aus Mannheim.

Nun 1000 Zuschauer gegen die Rhein-Neckar-Löwen?

Das erste Fazit der beiden externen Experten nach der Generalprobe fiel jedenfalls positiv aus. In ihrer kurzen Manöverkritik hatten sie keine Verfehlungen oder Verstöße erkennen können, teilte das Duo Lisa Heßler mit. Die Geschäftsführerin der Eulen war gespannt auf die Rückmeldung. Am Sonntag hatte sie sich jedenfalls den kompletten Tag frei gehalten, um den Samstag zu analysieren, niederzuschreiben und das Ergebnis am Montag dann an die zuständigen Behörden der Stadt Ludwigshafen zu schicken. „Wir hoffen dann, so schnell wie möglich eine Rückmeldung zu bekommen“, sagte Heßler. Die städtischen Behörden entscheiden dann, ob fürs Derby gegen die Rhein-Neckar-Löwen am 6. Oktober möglicherweise bis zu 1000 Zuschauer in die Halle dürfen.

Zur Sache: Was die Eulen-Fans zur Rückkehr der Fans in die Eberthalle sagen

Die Fans der Eulen Ludwigshafen waren positiv gestimmt nach der Generalprobe am Samstag gegen Bietigheim. „Erstens ist es wunderbar in unsere Spielstätte wieder zurückkehren zu dürfen. Dann hat unsere Mannschaft noch eine starke Leistung auf das Parkett gelegt. Trotz der nur zugelassenen 250 Zuschauer fand ich die Stimmung richtig klasse“, sagte Peter Ackermann, Vorsitzender des Fanclubs Rheintal-Eulen. Zum ersten Heimspiel am 6. Oktober gegen die Rhein-Neckar-Löwen würde sich Ackermann noch mehr Eulen-Fans in der Eberthalle wünschen. „Die Zuschauer haben sich vorbildlich verhalten und die Hygienebestimmung hundertprozentig eingehalten. Das sollte auch belohnt werden. Wir vom Fanclub werden uns was Kreatives für die nächsten Spiele einfallen lassen.“

Mike Rettig, seit 25 Jahren Fan der Eulen, sagte: „Ich bin sehr dankbar, Ben Matschke und die Jungs überhaupt wieder sehen zu dürfen. Ganz klar ist das eine ungewöhnliche Situation, mit Maske die Mannschaft anzufeuern. Aber wir haben das ganz gut hingekriegt.“

Gaby van Lier, seit 25 Jahren zuständig für das Catering in der Eberthalle, musste sich an die neuen Gegebenheiten gewöhnen. So gab es für die Zuschauer keine alkoholischen Getränke und keine Bratwürste. „Das ist für uns eine neue Situation und tut wirtschaftlich schon weh. Statt einer ausverkauften Halle mit 2300 Besuchern waren es eben nur 250. Auch die haben sich recht zurückhaltend verhalten. Wir müssen alle mit dieser aktuellen Situation erst einmal klar kommen“, sagte van Lier.

Kommentar

Gewappnet

Die Sportvereine haben es nicht einfach in den heutigen Zeiten. Eine verlässliche Planung ist wegen der Corona-Pandemie nur schwer möglich. Monatelang ging gar nichts in der Sportwelt. Am Samstag durften nun erstmals wieder Zuschauer zu einem Heimspiel des Handball-Bundesligisten Eulen Ludwigshafen. Seit März waren nämlich Zuschauer bei Sportereignissen verboten. Der Test mit den 250 Zuschauern gegen Zweitligist Bietigheim in der Friedrich-Ebert-Halle scheint gelungen. Alles lief professionell und geordnet ab. Die interne Manöverkritik fiel ebenfalls positiv aus. Denn die Eulen hatten zwei Hygiene-Experten in der Halle, die den Verantwortlichen eine gelungene Generalprobe bescheinigten. Doch das Okay muss von den städtischen Behörden kommen. Sprich sie entscheiden, ob künftig mehr als 250 Zuschauer in die Halle dürfen. Für die Eulen wäre dies jedenfalls unter mehreren Gesichtspunkten wichtig, wenn nicht sogar überlebenswichtig.

Kapitän Gunnar Dietrich ist wieder fit und kann am Donnerstag gegen Leipzig spielen.
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Spielmacher Dominik Mappes erzielte drei Tore gegen Bietigheim.
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