Ludwigshafen Von der Liebe und dem Herzschmerz

Den Klassikern aus Theater, Film und Gospel hatte sich der Männergesangverein 1856 Mundenheim bei seinem Konzert im Pfalzbau am Samstag verschrieben. Das dominierende Thema des Abends kann in jedem Alter besungen werden: die Liebe – und der Herzschmerz, den sie auslösen kann.

Viele Klassiker konnte das Publikum im Konzertsaal hören: zum Beispiel „Moon River“ aus dem Film „Frühstück bei Tiffany“, Frank Sinatras „New York, New York“ oder „Ich hätt’ getanzt heut’ Nacht“ aus dem Musical „My Fair Lady“. Der Chor und sein Dirigent Ivan Mladenov hatten zumeist die deutschen Fassungen ausgewählt. Ganz sachte kam der gemischte Chor zunächst bei dem vor allem in der Version Rod Stewarts bekannten „Sailing“ daher. Mit viel Gefühl steigerte er sich dann im Verlauf des Stücks. Bei „Mamma Mia“ von Abba schienen die verschiedenen Stimmen etwas auseinander zu laufen. Mladenov sammelte sie aber gekonnt alle wieder ein. Dass es nicht immer die Sehnsucht nach einer Frau sein muss, die einen quälen kann, bewies der Männerchor mit seiner Interpretation zweier Volksweisen aus den USA: „Heim möchte ich ziehen“ und „Swanee River“. Das Gebiet der Spirituals bedienten die Sänger des Männerchors mit „Peace like a river“ – wenn sie auch dem Untertitel „Gospel Rock“ von „Soon and very soon“ vielleicht nicht ganz gerecht wurden. „Bravo!“-Rufe erntete Vereinssolistin Brigitte Pflanz durchaus zu Recht für ihre Interpretation des Liedes „Over the Rainbow“ aus dem Film und Musical „Der Zauberer von Oz“. Mit ihrer sympathischen Moderation trug Christina Prieur einen großen Teil dazu bei, dass der Abend ein besonderer wurde. Die hohe Kunst des Gesangs hatte sich der Verein mit der Sopranistin Ulrike Bengl-Machill und dem Tenor Sanghoon Lee, beide vom Stadttheater Heidelberg, auf die Bühne geholt. Sie begeisterten die Zuhörer mit den Musical-Songs „All I ask of you“ und „Think of me“ sowie mit dem neapolitanischen Lied „Core ’ngrato“, in dem es um die unglückliche Liebe zu einer Katharine geht. Stimmung kam auch auf, als die Gastchöre bei „Alle Völker wollen Frieden“ mit Sanghoon Lee sangen – und erst recht, als alle Mladenov-Chöre und damit 200 Sänger auf der Bühne standen bei „Komm, unser Rächer, komm o Held“ aus „Aida“. Der ganze Abend wurde bis zur letzten Zugabe begleitet von Mitgliedern der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. (uln)

x