Ludwigshafen Vom Playback zum Orchester

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Böhl-Iggelheim/ Ludwigshafen. Die Musicalgroup ist eine Gruppe von Hobbymusikern, die die Leidenschaft für Musicals teilen. Aktuell bereiten sich die Mitglieder auf ihre „Musicalische Zeitreise“ vor, die sich am 14. Mai auf die Bühne bringen.

Aus den Seitentoren der TSV-Halle werden die Stühle geholt, eine Lautsprecherbox steht in der Halle, angeschlossen an ein kleines Mischpult. In Orchesterbesetzung werden die Stühle gestellt, es sind Querflöten, ein Schlagzeug, zwei Gitarren, mehrere Saxofone, eine Geige und drei Pianos mit dabei. Timo Degen dirigiert die Musiker. Er kennt die Probleme, die nicht nur am gemeinsamen Einsatz liegen: „Gute Playbacks sind schwer zu finden, gute und bezahlbare Noten noch viel schwieriger“, erzählt er. Das Musical ist die kleine Schwester von Oper und Operette, es vereint Rock, Pop, Klassik, und ist damit genauso vielfältig wie die Gruppe. Die Sänger wärmen sich im Raum über der Halle auf und klären organisatorische Fragen. „Wir haben Mitglieder mit verschiedenen Erfahrungen und Stärken, und diese zu vereinen, das macht uns aus“, sagt Sängerin Jessi Lynn Turner. Finanzwissen, Gesangscoach, Design, Regie, Choreografie und Musik/Videoschnitt – jeder bringt ein Stück ein. „Wir sind ein netter, bunt gemischter Haufen“, sagt Christian Heyden, Vorsitzender der Musicalgroup und Sänger. Das Altersspektrum reicht, wenn man das Orchester mitrechnet, von 17 bis über 50 Jahre. Wenn es alle zur Probe schaffen, sind es elf Sänger, mit passiven Mitgliedern sogar 15. Sie proben derzeit für die „Musicalische Zeitreise“, einem Konzertabend mit mehr als 30 Musicals aus 80 Jahren. Auf dem Programm stehen Querschnitte aus bekannten und beliebten Musicals, wie dem Phantom der Oper, Elisabeth und Evita. Aber es werden auch oft unbekanntere Stücke mit eingebaut. Die Instrumente sind zum ersten Mal dabei, bisher wurde nach Playback gesungen. Die Mitglieder setzen sich aus Einzelpersonen zusammen, die über Aufrufe zusammengewürfelt wurden. „Facebook und Zeitung, wir haben nichts ausgelassen um Werbung zu machen“, sagt Christian Heyden. Die Kulissen für die Zeitreise wurden selbst gebastelt, eine Burg und ein Gefängnis gebaut. Früher haben die Mitglieder Galashows im Kostüm nachgestellt, was rechtlich eine Grauzone ist, deshalb kamen sie davon ab und binden eigene Ideen mit ein. Das größte Projekt war im vergangenen Jahr ein selbst geschriebenes Musical zum Thema Märchen. Es wurde auf bekannte Songs eine Geschichte mit verschiedenen Märchenfiguren selbst geschrieben. Die Auftritte haben immer einen thematischen roten Faden. Ob als „musikalische Nachhilfe“ mit Hintergrundinfos oder zum Thema „Filmmusik“ mit selbst gedrehten und geschnittenen Werbespots: Viele kreative Ideen werden umgesetzt. Der Spaß an der Musik und die Musicalstücke sorgen automatisch für gute Laune – daran mangelt es im Verein recht selten. Termin Samstag, 14. Mai, „Musicalische Zeitreise“, 19.30 Uhr, TSV Böhl-Iggelheim, Jahnstraße 2. Karten kosten 9,50 Euro im Vorverkauf und 12 Euro an der Abendkasse. Karten gibt es per E-Mail an die Adresse karten@musicalgroup.de oder unter www.musicalgroup.de. (mja)

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