Ludwigshafen Verstärkung aus der eigenen Jugend

Der TFC Ludwigshafen mit Eleni Tatou (links) und die TG Frankenthal II kämpften bis zum letzten Spieltag um den Titel.
Der TFC Ludwigshafen mit Eleni Tatou (links) und die TG Frankenthal II kämpften bis zum letzten Spieltag um den Titel.

«LUDWIGSHAFEN.» Enttäuschung oder Stolz? Nach dem verpassten Aufstieg in die Zweite Regionalliga überwiegt bei Damenhockey-Oberligist TFC Ludwigshafen der Stolz. Am letzten Spieltag musste er die TG Frankenthal II noch vorbeiziehen lassen. Weil Ludwigshafen gegen den TSV Schott Mainz II den Kürzeren zog und die TG zeitgleich gegen die TSG Kaiserslautern drei Punkte holte, war der Traum von Meistertitel und Aufstieg ausgeträumt.

„Wir haben uns am Abend noch getroffen und auf die Saison zurückgeschaut. Ich denke, dass es die Mannschaft verarbeitet hat. Für mich wirkt das vermutlich noch länger nach“, resümiert TFC-Coach Sebastian Minges, der die Löwinnen in der vergangenen Feldsaison von Frank Lubrich übernahm. Allerdings war es nur ein kurzes Intermezzo, denn Minges hat nach der Hallenrunde seinen Rücktritt erklärt. Nicht überraschend für die Spielerinnen und die TFC-Verantwortlichen, die er bereits früher informiert hatte. Minges spielt selbst noch bei den Herren, ist zudem kürzlich Vater geworden. „Das lässt sich nicht alles vereinbaren“, sagt Minges, der nach eigenem Bekunden viel Spaß mit der Mannschaft hatte. Hinter den Kulissen laufen die Planungen für den zweiten Teil der Feldsaison. Timo Sessig wird zukünftig das Zepter bei den Damen schwingen. Das TFC-Urgestein unterstützte Minges bereits zuletzt in der Trainerarbeit. „Somit ist Kontinuität gewährleistet“, sagt TFC-Vorsitzender Christian Hanz. Sessig trainierte in der Vergangenheit diverse Jugendmannschaften des Vereins und sammelte über viele Jahre Erfahrungen als Spieler in der ersten Mannschaft. „Seine Verpflichtung war der ausdrückliche Wunsch des Teams“, erklärt Hanz. In den nächsten zwei Jahren darf sich die Damenmannschaft über einen Schwung neuer Spielerinnen aus der eigenen Jugend freuen. Eine Herausforderung für Sessig, der noch einen Co-Trainer an die Seite gestellt bekommt. Wer das sein wird, stellt sich in den nächsten Wochen heraus. Mit Sessig wolle man den eingeschlagenen Weg fortsetzen, betont der TFC-Vorsitzende. Die Mannschaft sei in den letzten Monaten gewachsen, freut sich der bisherige Coach Minges über den Zulauf. „Sie ist breiter aufgestellt. Ich hoffe, dass das auch in Zukunft so bleibt“, unterstreicht der Trainer, der dem Team durchaus neue Impulse gegeben hat. Das Spielsystem habe die Mannschaft bereits gut umgesetzt, Defizite gäbe es noch bei der Athletik, meint er rückblickend. „Hockey geht heutzutage nicht mehr ohne Athletik“, erklärt der Coach. Natürlich hätte er gerne weitergemacht, aber die zeitlichen Zwänge machen es unmöglich. „Zwei, drei Jahre brauchst du als Trainer, um einem Team deinen Stempel aufzudrücken“, so Minges. Knappe zwölf Monate wurden es. Dass die Löwinnen um den Aufstieg mitspielen würden, damit hatte niemand gerechnet, zumal der Saisonstart mit der Niederlage gegen Speyer alles andere als planmäßig verlief. „Wir hatten nie von Aufstieg geredet. Ich musste mich ja erst einmal reinfinden. Wir wollten eine solide Saison spielen“, sagt Minges. Doch schon im zweiten Spiel überraschten die TFC-Damen mit einem 9:1-Kantersieg gegen die TG Worms. Seitdem spielten sie oben mit, wurden schnell vom Jäger zum Gejagten. An der Tabellenspitze entwickelte sich ein Zweikampf zwischen Ludwigshafens Damen und der TG Frankenthal II. Eine erste Vorentscheidung fiel am 27. Januar, als die Löwinnen im direkten Duell mit 0:1 unterlagen. „Diese zehn Minuten anfangs der zweiten Halbzeit“, hadert Minges noch immer. Die Partie hätte auch andersherum ausgehen können, darin waren sich Minges und sein Frankenthaler Trainerkollege Bernd Lauer einig. Ausgerechnet am letzten Spieltag patzten die Ludwigshafenerinnen. Der Blick ging bereits während der Hallensaison wieder in Richtung Feldrunde. Dort stehen die Löwinnen nach vier Spieltagen mit dem Rücken zur Wand. Mit gerade einmal zwei Zählern sind sie Tabellenvorletzter. Am 15. April geht es für die TFC-Damen zu Hause gegen den HTC Neunkirchen weiter. Mit dem Rückenwind aus der Hallensaison sollten drei Punkte drin sein.

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