Wochenspiegel Verlockende Angebote und rechtsfreie Räume

Alles klar
Alles klar

Fußgängerzonen: Verwildert

Die von der Stadtverwaltung ins Gespräch gebrachte Umwandlung der Fußgängerzonen in der Bismarck- und Prinzregentenstraße in verkehrsberuhigte Bereiche hat der Lokalredaktion Ludwigshafen viele Leserbriefe und Stellungnahmen beschert. Das Kopfschütteln über die Idee ist groß. Besonders sorgt für Empörung, dass die Verwaltung den Vorstoß auch damit begründet hat, dass es für die Stadt nicht zu schaffen sei, eine autofreie Zone dauerhaft mit Kontrollen zu gewährleisten. Das kommt einer Bankrotterklärung gleich. Ist die Innenstadt etwa ein rechtsfreier Raum? Müssen Auto- und Radfahrer sowie Wildparker in der Fußgängerzone gar nicht mehr damit rechnen, dass sie für ihr Fehlverhalten von der Ordnungsbehörde oder der Polizei abgemahnt und zur Kasse gebeten werden? Der Eindruck drängt sich Beobachtern auf. Die Stadt hat nicht nur ein großes Problem mit wilden Müllablagerungen. Regeln müssen nicht nur aufgestellt, sondern auch ihre Einhaltung von Zeit zu Zeit kontrolliert werden. Das gilt übrigens auch für verkehrsberuhigte Zonen. Wo sich viele Menschen, Autos und Radfahrer den Platz teilen müssen, sind Konflikte programmiert.

Neue Wohnungen: Verlockend

Der Wohnungsneubau läuft in Ludwigshafen gerade auf Hochtouren. Am Mittwoch haben wir über 130 bezugsfertige neue Wohnungen am Rheinufer Süd berichtet. Am Freitag hat Adnan Karakaplan angekündigt, dass er 118 neue Wohnungen auf dem Gelände des ehemaligen Deutsche-Bank-Gebäudes in der Ludwigstraße errichten will. Der namhafte Ludwigshafener Unternehmer verspricht, dass seine neuen Wohnungen auch für Normalverdiener und Studenten bezahlbar sein werden, wenn die Häuser in einigen Jahren bezugsfertig sind. Bezahlbar sind jedoch offenbar auch die hochwertig ausgestatteten Eigentums- und Mietwohnungen, die die Heidelberger Wohnwerte jetzt am Rhein offeriert: zum sagenhaften Kaufpreis von 6700 Euro beziehungsweise 13 Euro Miete pro Quadratmeter. Das komfortable Leben in der Stadt lockt eben viele Menschen mit dicken und dünnen Geldbeuteln an.

Luitpoldstrasse: Verfahren

Die Luitpoldstraße in Friesenheim lockt viele Autofahrer an, die weiträumige Umleitungen um die Baustelle in der Sternstraße vermeiden und Zeit sparen wollen – zum Leidwesen der Anwohner, die hochgradig genervt sind. Von Stadt und Polizei fühlen sie im Stich gelassen. Ist ihre Straße doch nur für Anlieger freigegeben. Hinzu kommt, dass viele „Abkürzer“ das Tempolimit 30 ignorieren. Sollten die Ergebnisse einer Verkehrszählung die Zahlen der Anwohner bestätigen, muss sich dort was tun. Sonst haben wir hier den nächsten rechtsfreien Raum in der Stadt.

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