Ludwigshafen Trainer wirft nach bislang miesesten Saisonvorstellung hin

Endstation Fricker: Meist hatte Jägersburgs Kapitän Julian Fricker (rechts) die Lage im Griff. In dieser Szene aber prescht Ludw
Endstation Fricker: Meist hatte Jägersburgs Kapitän Julian Fricker (rechts) die Lage im Griff. In dieser Szene aber prescht Ludwigshafens Jannik Styblo am FSV-Abwehrchef vorbei. Zählbares erntetet er indes nicht.

«HOMBURG.» Sonnig und heiter, ein Herbsttag wie gemalt. Der Schein aber hat doch arg getrogen: „War halt ein gebrauchter Tag“, stöhnte Trainer Heiko Magin. Die 1:4 (0:1)-Niederlage von Fußball-Oberligist Arminia Ludwigshafen beim FSV Jägersburg hat für den scheidenden Coach einen Tiefpunkt markiert. Die bis dato schlechteste Saisonleistung (RHEINPFALZ am SONNTAG informierte) hat die Rheingönheimer auf Abstiegsplatz rutschen lassen.

Es schien fast so, als habe sich der Coach selbst „Nachsitzen“ verordnet. Heiko Magin kauerte noch lange nach dem Abpfiff auf der Bank, die er während des Spiels hatte verlassen müssen. In Halbzeit zwei war Schiri Mario Schmidt der Kragen geplatzt. Nicht, dass Magin getobt hätte; doch eine wegwerfende Geste nach einem Richtungs-Streit in puncto Einwurf ließ den Referee fuchteln. Magin musste sich trollen, kehrte aber zurück zum Platz, den er nun aber – offenbar auf eigenen Wunsch – sofort räumt. Heute schon leitet Hakan Atik das erste Training. Der erst zu Saisonbeginn gekommene Coach ist damit schon nach wenigen Monaten wieder weg. Eigentlich sollte Magin in der Winterpause abgelöst werden von Atik. Doch die miese Vorstellung in Jägersburg ließ keinen anderen Schritt zu. Die Darbietung beim 1:4 war nämlich gar nix. Und das buchstäblich von der ersten Sekunde an. Mit dem allerersten Ballkontakt hätte Tom Koblenz ums Haar die Kugel ins Arminen-Tor gemogelt. Frech feuerte der FSV-ler beim Anstoß ab, Keeper Kevin Urban musste sich mächtig strecken. Das wohl früheste Tor der Liga-Geschichte war damit zwar verhunzt worden; nicht minder rekordverdächtig aber mutet an, dass Steven Simon in der 77. Spiel-Sekunde den dritten Eckball servierte. Bedeutet: Die ersten drei Ballberührungen der Vorderpfälzer im Homburger Vor-Dörfchen waren von purer Not motiviert. „Und wir? Wir haben drei Bälle aufs Tor gebracht – eigentlich eine Frechheit“, konstatierte Routinier Tim Amberger. Der seit einer Blessur im Juli auf Eis liegende Offensivmann hätte mit Sicherheit gut getan. Hilf- und tatenlos aber musste Amberger stattdessen mit ansehen, wie Luis Kiefer über rechts spurtete, alles abschüttelte, Murat Adigüzel bediente. Der Stürmer münzte seine dritte dicke Chance zur Führung um. Das war in Minute 34 – Zeit genug, noch was zurecht zu biegen. Doch die zweite Hälfte geriet noch weit trostloser für die Arminia. Gut, Etienne Stadlers „Foul“ mit Elfmeter-Folge war ein Pfiff aus der Kategorie „wenn Schiris scherzen“. Das daraus folgende 3:0 fiel aber in einer Phase, da die Elf von Trainer Thorsten Lahm ohnehin alles kontrollierte und ihre ureigene Stärke bewies: die anderen mal agieren lassen – und blitzschnelle Gegenstöße starten. Bei der Arminia lastete mal wieder allzu viel auf den Schultern von Nico Pantano. Er soll’s richten, kriegt den Ball zugeschustert, soll sich was einfallen lassen. Jegliche Unterstützung dabei blieb an diesem nicht mal „gut gebrauchten“, sondern vielmehr völlig verbeulten Samstag allerdings aus.

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