Ludwigshafen Tore, Taktik, Titel

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LUDWIGSHAFEN. Am Sonntag, 9 Uhr, wird in der Eberthalle die 36. Ludwigshafener Stadtmeisterschaft im Hallenfußball ausgetragen. Topfavorit ist wieder der FC Arminia Ludwigshafen, aber es gibt eine Reihe von Mannschaften, die sich ebenfalls Chancen auf den Turniersieg ausrechnen dürfen.

Zu den Trainern, die erstmals in der Eberthalle an der Bande stehen, zählt Tobias Ehrenberg vom SV Ruchheim. Die große Kulisse ist ihm nicht neu. „Mit dem FCK und Mainz habe ich als Juniorentrainer schon vor über 3000 Zuschauern gespielt. Aber ich habe festgestellt, dass dieses Turnier etwas Besonderes ist. Jeder will spielen“, sagt Ehrenberg. Erster Gegner des SVR ist der VfR Friesenheim. Wie gewohnt gibt Coach Toni Maric eine hohe Zielsetzung aus: „Wir haben quasi Heimrecht und wollen das Turnier gewinnen.“ Die Friesenheimer kommen mit der stärksten Mannschaft und bauen auf ihre jugendlichen Fans, die fleißig Plakate angefertigt haben. Der KSV Amed spielt zum vierten Mal in Folge mit und war immer ein Farbtupfer. „Wir wollen uns gut präsentieren“, erklärt Tufan Songür, der vom Trainer zum Vorstandsmitglied aufstieg. „Wenn Einstellung, Ehrgeiz und Tagesform stimmen, können wir überraschen“, glaubt Songür. Ralf Wieandt ist der neue Coach von Alemannia Maudach. Beim Turnier in Dannstadt betreute er sein Team zum ersten Mal. „Das hat noch nicht so gut funktioniert“, kommentierte Wieandt das frühe Aus. Ein Grund sei der dünne Kader. Brisant: Der Coach trifft auf Ex-Verein Ruchheim. „Das ist schon ein komisches Gefühl“, räumt Wieandt ein. Der favorisierte FC Arminia dürfte in Gruppe B kaum gefordert werden. „Natürlich ist die Titelverteidigung unser Ziel“, betont Coach Frank Hettrich. Er gibt aber zu bedenken, dass Pietro Berrafato, der beste Hallenspieler des FCA, nicht mehr dabei ist. Der FC Croatia, der das Turnier dreimal gewonnen hat, ist seit 2001 immer dabei. Doch am Sonntag wird es problematisch. „Unser Torwart ist verletzt“, klagt Spielertrainer Krunoslav Rozic. Wie im Feld dürfte Abwehrspieler Ante Ercegovac zwischen den Pfosten stehen. „Er hält gut, wir vertrauen ihm“, beteuert Rozic. Ein Trainer-Neuling beim Masters ist Ersin Ertas (24), der mit seinem Zwillingsbruder Deniz als spielender Coach des FSV Oggersheim fungiert. „Ich weiß noch nicht, wie viele Spieler wir mitnehmen. Wir haben einen Kern von technisch starken Leuten“, erklärt der Architekturstudent und peilt Gruppenplatz zwei an. Maximal zehn Mann will Thomas Engel, der Coach des PSV Grün-Weiß, mitnehmen. „Im vergangenen Jahr waren wir stärker besetzt, jetzt sind wir krasser Außenseiter“, weiß Engel. Obwohl das Team in der Halle trainiert hat, „käme das Überstehen der Vorrunde überraschend“. Beim BSC Oppau weiß man, dass das Team zum Kreis der Favoriten zählt. „An einem guten Tag können wir viel erreichen“, ist sich Trainer Sascha Weindel sicher. Die Trainingsbeteiligung ist hoch, was dem Coach die Nominierung erschwert. Der SV Südwest hat im Vorfeld einige Turniere bestritten und seine Qualitäten bewiesen. „In unserem Team stehen fünf, sechs richtig gute Hallenspieler. Wir werden das Turnier ernst nehmen, und dann glaube ich, werden wir weit kommen“, betont Trainer Cem Islamoglu. Keine großen Erwartungen hat Dominik Preis, der Coach des SV Maudach. „Die Gruppe ist schwer, da wäre es eine Sensation, wenn wir ins Viertelfinale einziehen würden“, ist der Trainer vorsichtig. Es stünden zwar starke Kicker im Kader, es gelte aber vorrangig, „sich gut zu verkaufen“. Beim GSV Ellas ist das Team nach Aussage von Spielleiter Aris Mouchas gespalten. Das habe auch zum Rücktritt von Trainer Deligiannis geführt. „Einige spielen nicht, deshalb ist die Mannschaft nicht so stark“, glaubt Mouchas. Seine Empfehlung: locker reingehen und die großartige Atmosphäre genießen. Michael Drese, der Coach des Ludwigshafener SC, weiß, „dass uns jeder schlagen will“. Die jungen Spieler brennen auf ihren Einsatz und erhalten den Vorzug vor den Angeschlagenen. „Die Vorrunde zu überstehen, ist Pflicht, alles andere wäre eine Blamage. Dann braucht man auch Glück“, betont der Trainer. Kollege Bernhard Grätz vom ESV Ludwigshafen schraubt die Erwartungen hoch: „Wir sind oft im Viertelfinale ausgeschieden, jetzt wollen wir ins Halbfinale. Gut für den ESV: Das Viertelfinale-Aus gegen den LSC, wie in vier der vergangenen fünf Jahre, ist unmöglich. Beide treffen sich schon in der Vorrunde. Das Ziel des ASV Edigheim ist bescheiden. „Ein Sieg. Seit ich Trainer bin, haben wir noch kein Spiel gewonnen“, gesteht Coach Marco Malizia vor seinem vierten Masters. Für den ASV ist es ein Kaltstart. Ohne Training geht es ins Turnier. Tim Selinger fehlt. Er riss sich vor einem Jahr in der Eberthalle die Bänder. Neuling FG Nord kommt nicht in Bestbesetzung, denn die, die schon Mastersluft geschnuppert haben, pausieren. Deshalb wird das Kontingent von zwölf Spielern voll ausgeschöpft. „Realistisch gesehen, ist nach der Vorrunde Schluss. Ein Remis wäre gut“, sagt Trainer Denis Rothweiler.

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